Schnäppchen für Wohnungssuchende: Wo sich am günstigsten Immobilien kaufen lassen
Die Preise für Immobilien sinken deutschlandweit. In manchen Städten hat der Wert von Eigentumswohnungen laut einer Auswertung besonders gelitten.
Berlin – Die Preise von Wohnimmobilien fallen im Rekordtempo. Im Jahr 2023 sanken die Preise im Schnitt zum Vorjahr um 10,1 Prozent. Das geht aus den Zahlen des „Postbank Wohnatlas 2024“ hervor, die auf Berechnungen der Experten des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) basieren und n-tv vorliegen. In Ostdeutschland waren die Immobilienpreise demnach am niedrigsten.
Preisverfall bei Immobilien: Günstigste Immobilienpreise gab es 2023 in Ostdeutschland
Den tiefsten Wert hat der Vogtlandkreis in Sachsen mit durchschnittlich 936 Euro. In Landkreis Greiz in Ostthüringen liegen die Immobilienpreise bei 974 Euro, dem ebenfalls in Thüringen gelegenen Kreis Altenburger Land mit 993 Euro und dem Erzgebirgskreis in Sachsen mit 1.059 Euro je Quadratmeter.
Insgesamt ist deutschlandweit ein Preisrückgang für Eigentumswohnungen ohne Berücksichtigung der Inflationsrate von 5,9 Prozent festzustellen. Ein Preisrückgang ist vor allem in Großstädten zu verzeichnen. Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in den sieben größten Metropolen sind laut dem „Wohnatlas“, der ntv.de vorliegt, im Schnitt real um 12,7 Prozent eingebrochen. Besonders hoch sind die Preisschwankungen dort, wo das Immobilienangebot gering ist. Große Veränderungen zum Vorjahr gab es im Landkreis Bayreuth in Bayern (minus 24,8 Prozent) und dem Erzgebirgskreis in Sachsen (minus 21,4 Prozent).
Fallende Immobilienpreise: München und Hamburg bleiben weiterhin teuer
Trotz Rückgang der Preise blieben die Preise für Eigentumswohnungen beispielsweise im Großraum München oder Hamburg auch 2023 „noch auf einem sehr hohen Niveau“, sagte Manuel Beermann, Leiter für das Produktmanagement Immobilien im Privatkundengeschäft der Deutschen Bank gegenüber n-tv.
Bundesweit gab es 2023 keinen teureren Ort als München, denn Kaufinteressierte mussten im Schnitt 8.909 Euro pro Quadratmeter zahlen. Zweitteuerste Stadt innerhalb der „Big 7“ war Hamburg mit durchschnittlich 6.230 Euro vor Frankfurt am Main mit 6.179 Euro pro Quadratmeter.
Preise von Wohnimmobilien fallen – Aussicht für 2024
Die Postbank rechnet für Immobilienkäufer mit einer positiven Entwicklung, da sich ein Ende der Abwärtsspirale abzeichnet. „Da wir nur von einer Preisdelle ausgehen, auf die wieder erhöhte Kaufpreise für Wohnimmobilien folgen, kann sich jetzt eine Investition lohnen“, sagt Beermann. Ob und wann sich die Finanzierung einer Immobilie rechne, hänge aber vom Einzelfall, der Finanzkraft des Käufers oder der Käuferin und der Lage des Objektes ab.
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Hingegen hatte die DZ Bank im Jahr 2023 sinkende Preise für Wohnimmobilien in Deutschland auch für das Jahr 2024 prognostiziert. Man rechne im kommenden Jahr zwar mit einem Auslaufen der Preiskorrektur, hieß es in einer Studie der Bank. Im Jahresschnitt erwarte man aber noch Rückgänge von 0,5 Prozent bis 2,5 Prozent. Schwächer dürften sich Immobilien in schlechter Lage oder mit hohem Energieverbrauch entwickeln, schrieb DZ-Bank-Experte Thorsten Lange.
Immobilienpreise sinken rasant – nur in sieben Städten lohnt sich Kauf mehr als Mieten
Vor dem Hintergrund der Entwicklung bei den Immobilienpreisen dürften sich viele Wohnungssuchende fragen, wann sich der Kauf einer Eigentumswohnung lohnt. Nur in sieben Städten lohnt sich der Kauf deutlich mehr als die Miete. In einigen Städten bekommen deutlich mehr Wohnraum für das Geld als Mieter. Dazu zählen laut einer Analyse des Portals ImmoScout24 Mönchengladbach und Dortmund. In Gladbach erhalten Käufer 120 Quadratmeter, während Mieter für das gleiche monatliche Aufkommen nur knapp 99 Quadratmeter entscheiden.
Elf Quadratmeter Unterschied sind es in Dortmund. Und auch in Bielefeld, Frankfurt am Main, Kiel, Stuttgart und Wuppertal finden Eigentümer größere Wohnungen als Mieter. Insgesamt kommen Mieter dennoch oft besser weg: Im Durchschnitt gab es bei dem monatlichen Budget etwa eine 90-Quadratmeter-Wohnung zur Miete – aber nur eine 83 Quadratmeter große Eigentumswohnung. (bohy)