Schätze stoppen Solarprojekt - Archäologen finden römischen Legionär in antiker Siedlung: „Extrem aufregend“

Im spanischen Südwesten, genauer gesagt in der Region Extremadura, geriet ein bedeutendes Infrastrukturprojekt ins Stocken. Der Bau einer großen Solaranlage durch das Unternehmen ACCIONA musste vorübergehend gestoppt werden, da während der Bauarbeiten ein außergewöhnlicher Fund aus Zeiten der Antike gemacht wurde. Dies eröffnet neue Einblicke in die Vergangenheit der Region.

Historische Schätze entdeckt: Eine römische Siedlung ist zum Vorschein gekommen

ACCIONA plante die Errichtung einer Solarfarm, doch stattdessen wurden bedeutende archäologische Entdeckungen gemacht. Zu den Funden zählen zahlreiche kleinere Artefakte aus Metall und Stein, die Grundmauern einer alten Siedlung und insbesondere die Überreste eines römischen Legionärs. Diese Entdeckungen werfen ein neues Licht auf die Geschichte der Region zu Zeiten des Römischen Reichs.

Laut einer Mitteilung von ACCIONA sei es bemerkenswert, dass der gefundene Legionär aus dem späten dritten Jahrhundert vor Christus stammt, einer Epoche, in der Rom gerade erst begann, die Kontrolle über die hispanische Halbinsel zu festigen. Zu jener Zeit fand der zweite "punische" Krieg statt, in dessen Rahmen Rom seine Dominanz gegen das nordafrikanische Karthago ausbaute. "Es ist extrem aufregend", bemerkte Jenifer Andreu von ACCIONA, sich vorzustellen, dass dieser Legionär eines Tages in einem Museum zu sehen sein könnte.

Der Legionär scheint als Einzelperson bestattet worden zu sein

Interessant ist auch, dass der Legionär offenbar als Einzelperson bestattet wurde. Dies könnte darauf hindeuten, dass er entweder auf einer einsamen Mission ums Leben kam oder sich nach erfülltem Dienst in dieser Region niederließ. Die entdeckte Siedlung kündet von einer Zeit intensiver Befestigungen, mit Schutzmauern, einem Graben und möglicherweise bis zu 25 Türmen – eine außergewöhnliche Struktur für jene Epoche.

Die archäologischen Funde deuten außerdem auf eine klimatisch herausfordernde Zeit hin. Damals litt die Region offenbar unter einer Dürre, die die Bewohner zwang, ihre Städte vor hungrigen Plünderern zu schützen. Darüber hinaus scheinen die Felder sogar befestigt worden zu sein, um den wachsenden Pflanzen etwas Schatten zu spenden und sie vor gierigen Händen zu schützen. Damit veranschaulicht der Fund auch, dass der Klimawandel kein modernes Phänomen ist, wenngleich er damals nicht menschengemacht war.

Archäologen entdecken römischen Schatz bei Ausgrabungen in Heilbronn

Auch in Deutschland werden immer wieder Funde aus der Römerzeit gemacht. Bei großflächigen Rettungsgrabungen auf der IPAI-Baustelle in Heilbronn haben Archäologen eine 500 Meter lange römische Fernstraße sowie verschiedene Gebäude entdeckt

"Das Besondere an der Fundstelle in Neckargartach ist, dass erstmals in Baden-Württemberg ein so langer Straßenabschnitt mit all seinen Begleitbauten untersucht werden konnte", erklärte Dr. Andrea Neth vom Landesamt für Denkmalpflege. Entlang der Straße fanden sich zahlreiche Reste römischer Bebauung, darunter Fachwerkbauten und eingetiefte Keller in Holz- oder Steinbauweise.

Von Leonard Hennersdorf

Das Original zu diesem Beitrag "Archäologischer Fund: Soldat eines riesigen Reiches entdeckt – „extrem aufregend“" stammt von futurezone.de.