Faschingsprinzenpaar in Benediktbeuern: Der Gärtner und seine Prinzessin
Drei Vollblut-Maschkera führen heuer in Benediktbeuern die fünfte Jahreszeit an: Das große Prinzenpaar sowie ihr Hofi sind seit Jahren beim Fasching im Dorf dabei – jeder auf seine eigene Weise.
Benediktbeuern – Der Werdegang der diesjährigen Faschingsprinzessin ist der klassische: Selina Mulzer tanzt bereits seit vielen Jahren in der Benediktbeurer Garde. „Tanzen hat mir schon immer gefallen“, sagt die 24-Jährige, die in Untersteinbach zuhause ist. Kein Wunder also, dass sie die erste Wahl von Felix Krämer war, als sich der designierte Faschingsprinz – den sucht in Benediktbeuern traditionell das Faschingskomitee aus – auf die Suche nach einer Prinzessin machen musste. „Ich habe gewusst, dass sie gut tanzen kann“, sagt der 29-Jährige, der Selina bereits seit Langem kennt.
Anders als seine Partnerin hatte der Benediktbeurer bis dato nicht viel Tanzerfahrung. „Ich war kein guter Tänzer“, gibt er zu. Mit dem Fasching im Dorf kennt sich der Gärtner dagegen gut aus – entweder „vor oder hinter der Bar“ bei diversen Bällen, wie er schmunzelnd erzählt. Weil ihm die Tanzerfahrung fehlte, hatte er die Anfrage des Komitees zunächst abgelehnt. Doch dessen Mitglieder blieben hartnäckig, und Krämer fügte sich.
Nur eine sehr kurze Zeit fürs Training
Auch Selina hatte auf die Anfrage ihres Prinzen nicht gleich Ja gesagt. Denn Krämer hatte sie damit während eines Konzertbesuchts völlig kalt erwischt. Erst an Leonhardi sei Selinas endgültige Zustimmung gekommen. Was die junge Frau, die als medizinische Fachangestellte arbeitet, zunächst zögern hatte lassen, war die recht kurze Trainingszeit, die dem Paar zur Verfügung stand, sagt sie. Denn um Walzer und Showtanz einzustudieren, hätten sie nur acht Wochen Zeit gehabt. „Das ist schon knackig.“
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Bis zu viermal wöchentlich mussten Prinzessin „Selina de I. as prickelnde Proseccodeandl“ (weil sie so gerne Prosecco trinkt) und Prinz „Felix da II. da kritzelnde Bleameflüstera“ in den vergangenen Wochen trainieren. Unterstützt wurden sie dabei von ihrer Trainerin Christiane Irmler. Sie habe die Choreografie vorgeschlagen, und Selina habe dazu noch ein paar Hebefiguren rausgesucht, so der Faschingsprinz, der in seiner Freizeit gerne Schützenscheiben malt. Er sagt über diese Zeit: „Es war anstrengend. Jeder war mal mit den Nerven am Ende.“ Doch jetzt freuen sich beide sehr auf die närrische Zeit. Das sieht man an ihrem Lachen und in ihren strahlenden Augen, wenn sie über die kommenden Tage sprechen. Und ihre Freundschaft könnte durch das gemeinsame Training noch intensiver geworden sein.
Der Hofi tanzt in der Männergarde
Dem Paar zur Seite steht Markus Sziedat alias Hofi Szi. Der 26-jährige Benediktbeurer kann ebenfalls viel Faschingserfahrung vorweisen. Der Schreiner und leidenschaftliche Fußballer ist Mitglied im Maschkeraverein und tanzt in der erst in der vergangenen Saison gegründeten Männergarde: der „Beira Beer Paxx“. Seine Aufgabe bei Bällen und Co: für Stimmung sorgen. Beim Ausmarsch muss er sogar mit der Garde tanzen.