Gemeinde unterstützt Gastschul-Anträge: Mittelschüler dürfen nach Miesbach

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Mittelschüler aus Weyarn können ab dem Schuljahr 2025/2026 wohl ganz regulär die Miesbacher Schule besuchen (Symbolbild). © Thomas Imo/Imago

Es gibt eine vorläufige und ab 2025 wohl eine dauerhafte Lösung: Weyarner Mittelschüler können ab dem kommenden Schuljahr auch nach Miesbach gehen anstatt nach Holzkirchen, wie es der Sprengel vorgibt. Allerdings müssen Eltern vorerst Anträge stellen.

Weyarn – Für viel Aufregung hat ein Elternbrief gesorgt, den das Staatliche Schulamt Miesbach im April an Weyarner Eltern versandt hat. Alle Kinder, die im Herbst zum neuen Schuljahr in die fünfte Klasse einer Mittelschule kommen, sollten demnach in Holzkirchen eingeschult werden – egal, wo sie wohnen. Das hätte bedeutet, dass selbst Kinder aus Pienzenau den weiten Weg nach Holzkirchen fahren müssten. Bürgermeister Leonhard Wöhr (CSU) hat sich jetzt um eine Lösung bemüht. Der Gemeinderat steht geschlossen hinter ihm.

Die Lösung sind vorerst Gastschulanträge, ab dem übernächsten Schuljahr soll dann der Mittelschulsprengel geändert werden. Denn dieser Sprengel ist der eigentliche Grund für die Zuweisung der Kinder nach Holzkirchen, wie der Bürgermeister jetzt im Gemeinderat erläuterte. Dies wird erst jetzt spürbar, weil es für die Mittelschule Valley nicht mehr genügend Schüler gibt. Große Teile der Gemeinde Weyarn gehörten nämlich seit Gründung dieser Mangfalltalschule formal zum Schulsprengel Holzkirchen. Es gab nur eine Vereinbarung mit dem Schulamt, dass Kinder aus Weyarn nach Miesbach gehen können, wenn in Valley keine Klasse zustande kommt.

Das war schon im vergangenen Jahr der Fall, die Teilhauptschule Valley wurde daraufhin deaktiviert. Nun gibt es dort nur noch eine auslaufende Klasse, mit dem Schuljahr 2024/25 wird der Betrieb eingestellt. Von seinen Gesprächen mit Schulamtsdirektor Jürgen Heiß berichtete Wöhr: „Er hat wenig Hoffnung gemacht, dass für Valley noch mal genügend Schüler zusammenkommen.“

Das Schulamt habe deshalb auch keine Möglichkeit mehr gesehen, die bisherige freie Schulwahl für die Weyarner Kinder nach Miesbach aufrechtzuerhalten, berichtete Wöhr. Eine kurzfristige Lösung ist also nur über die Gastschulregelung möglich. Die Anträge dafür müssen die Eltern stellen und begründen. Mögliche Argumente sind, dass bereits Geschwister in Miesbach zur Schule gehen, es dort besondere pädagogische Angebote oder bessere Betreuungsmöglichkeiten gibt oder dass der Standort besser erreichbar ist, erläuterte der Bürgermeister.

Gastschulanträgen muss auch der Mittelschulverband Miesbach zustimmen. Wöhr hat dessen Bereitschaft geprüft und auch, ob eine Änderung des Sprengels befürwortet wird, sodass die betroffenen Weyarner Kinder künftig ohne Gastschulanträge nach Miesbach fahren können. Beides ist gewollt, teilte Wöhr mit. Das verwundert nicht, denn für derzeit 29 Kinder entrichtet Weyarn jährlich 184 000 Euro Schulverbandsumlage. Die Stadt Miesbach hat die Mittelschule zudem erst kürzlich für zwei Millionen Euro ertüchtigt. Wöhr hat auch mit dem Vorsitzenden des Schulverbands Valley gesprochen, seinem Amtskollegen Bernhard Schäfer (FWG). Auch aus Sicht des Mittelschulverbands Valley sprechen „keine Argumente gegen eine Umsprengelung“, wurde der Gemeinde schriftlich bestätigt.

Für das kommende Schuljahr hat der Gemeinderat beschlossen, jeden begründeten Gastschulantrag nach Miesbach zu befürworten und die Fahrtkosten zu übernehmen. Die Gemeinde will auch die beabsichtigte Umsprengelung zur Begründung anerkennen, da „es sicher als zwingender Aspekt aus Elternsicht anzusehen ist, hier einen einzigen Jahrgang nicht von den vorherigen und künftigen Jahrgängen abzukoppeln, zumal die örtlichen sozialen Bindungen ein wichtiger Aspekt der kindlichen Entwicklung sind“. Die Umsprengelung soll die Verwaltung beantragen. Der Beschluss fiel einstimmig.

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