Nur Flüssigkeitsmangel oder schon Dehydrierung? Arzt erklärt, wann es ernst wird
Flüssigkeit ja – aber bitte individuell: Nicht jeder mag eiskalte Getränke. Entscheidend ist, was die pflegebedürftige Person gewohnt ist und gerne trinkt. Statt Druck auszuüben, sollten Angehörige auf Vorlieben eingehen und Getränke ansprechend servieren.
Wichtige Tipps:
- Getränke nach Gewohnheit anbieten (z. B. lauwarmer Tee statt Eistee)
- Schöne Gläser oder bunte Becher nutzen
- Getränke sichtbar und griffbereit platzieren (z. B. auf dem Nachttisch)
Flüssigkeitsmangel erkennen und vorbeugen
Viele ältere Menschen trinken zu wenig – aus Vergesslichkeit oder aus Angst vor dem Toilettengang. Deshalb reicht es nicht, nur zu erinnern. Besser ist es, gemeinsam zu trinken und kleine Mengen über den Tag zu verteilen.
Warnzeichen für Dehydration:
- Trockene Lippen, matte Augen, klebrige Zunge
- Verwirrtheit oder starke Vergesslichkeit
- „Stehende Hautfalte“ am Handrücken
Bei solchen Symptomen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden – im Zweifel lieber zu früh als zu spät.
Wenn Trinken schwerfällt: Alternativen nutzen
Nicht jeder kann oder möchte viel trinken. Auch hier gibt es Lösungen, die helfen, den Körper mit Flüssigkeit zu versorgen.
Hilfreiche Maßnahmen:
- Mundbefeuchtung mit Schwämmchen aus der Apotheke
- Kleine Schlucke mit Strohhalm oder Schnabeltasse
- Wasserhaltige Lebensmittel wie Melonen oder Birnen in gut kaubaren Stücken
Fazit: Flüssigkeitsaufnahme im Alter ist individuell und erfordert Aufmerksamkeit, Geduld und Einfühlungsvermögen. Wer auf Gewohnheiten achtet, Warnzeichen erkennt und kreative Lösungen anbietet, schützt pflegebedürftige Menschen effektiv vor den Gefahren der Sommerhitze.