Aufregende Einblicke ins Leben auf dem Bauernhof: Freisinger Grundschüler besuchen Kranzberger Siebler-Hof
Im Rahmen des Programms „Erlebnis Bauernhof“ durfte die 4c der Grundschule St. Lantbert in Freising den Siebler-Hof in Kranzberg besichtigen.
Kranzberg - Die zwei Hofhunde Fanny und Rosl haben die Grundschulkinder aus Freising herzlich in Empfang genommen. Nach dem Händewaschen ging‘s dann gleich ans Semmeln formen. Wie das Getreide für die Semmeln entsteht, erklärte Veronika Kaindl, Erlebnisbäuerin und Tochter des Hauses, den Kindern anschaulich mit Spielzeugtraktoren: „Zuerst wird das Getreidekorn angesät, mit dem Kuhmist düngen wir dann das Korn – das heißt, wenn es draußen auf dem Feld wieder mal stinkt, wisst ihr jetzt, warum. Die Ähren ernten wir dann im Spätsommer mit den Mähdreschern. Und bevor das Getreide zur Mühle gebracht wird, sollte es nochmal trocken lagern.“
„Entdecke die Welt der Kühe und Hühner“ – das war das Lernprogramm, was sich 15 Kinder der Klasse 4c der St. Lantbert Grundschule Freising ausgesucht hatten. Im Rahmen der Aktiv-Wochen im Programm „Erlebnis Bauernhof“, durchgeführt vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg-Erding, besuchten sie den Naturlandhof Siebler in Kranzberg. Der Hof ist ein biozertifizierter Betrieb und versorgt 65 Milchkühe sowie einige Hühner. Auf den Ackerflächen baut die Familie Mais, Kleegras, Gerste und Soja-Ackerbohnen an.
Ansäen von bienenfreundlichen Samen
Das Ansäen übten die Kinder dann gleich mit bienenfreundlichen Samen. Um das Wachsen beobachten zu können, durften die Schüler die Töpfchen mit nach Hause nehmen. Im Anschluss stand ein Rundgang über den Bauernhof auf dem Plan. Unter ständiger Begleitung von „Rakete“, der Hofkatze, ging es zu den Kühen auf die Weide und den Kälbern in den Stall. Aufgabe für die Viertklässler war nun, ihre Alltagsbegriffe denen der Rinder zuzuordnen. Darunter das „Ausflugsziel“ (Weide), das „Buffet“ (Futtertisch), die „Putzfrau“ (Mistschaber) oder der „Arbeitsplatz“ (Melkstand) der Kühe. Dabei lernten die Grundschüler auch, dass die Kälber auf dem Siebler-Hof zwischen Oktober und März geboren werden. Das „Buffet“ der Kälber haben die Kinder im Anschluss auch gleich tatkräftig mit Heu befüllt. Als die Rinder versorgt waren, knurrte auch ihnen der Magen. Die selbstgemachten Semmeln kamen gerade warm aus dem Ofen. Dazu reichte Veronika Kaindl selbstgemachte Marmelade, Butter, Frischkäse und Naturjoghurt.

„Das macht besonders viel Spaß“
„Jetzt habt ihr Bekanntschaft mit den Kühen gemacht und nun gehen wir zu den Hühnern“, rief Kaindl zum Aufbruch. Die Schülerinnen und Schüler ließen sich nicht zweimal bitten: „Das macht besonders viel Spaß, wir dürfen die Eier aus dem Nest nehmen und die Hühner streicheln und sogar auf den Arm nehmen“, berichtete eine Schülerin stolz. Krönender Abschluss für alle Kinder war dann das Probesitzen auf dem Traktor. Glücklich, müde und um viele neue Eindrücke reicher, ging es zurück zur Schule nach Freising.
Das ist es, was das Programm „Erlebnis Bauernhof“ erreichen möchte. Unter dem Motto „Lernen, Erleben, Aktivsein“ – dürfen Grundschulkinder von der 2. bis 4. Klasse, Förderschulen und Deutschklassen sowie die 5. bis 10. Klassen aller Schularten einen Bauernhof kostenfrei besichtigen. Dabei lernen sie die Arbeit der Landwirte kennen und erfahren, wo die Lebensmittel herkommen. 14 Betriebe im Landkreis Freising und zwölf Betriebe im Landkreis Erding haben daran teilgenommen und boten verschiedene Lernprogramme auf ihren Höfen an. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt dabei.
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