Bisheriger Finanzminister wird neuer Regierungschef im Jemen
Bin Mubarak war seit Februar 2024 Chef der international anerkannten Regierung im Jemen. In den vergangenen Monaten lieferte er sich aber Streitigkeiten mit dem Leiter des von Saudi-Arabien gestützten Präsidialrats im Jemen, Raschad al-Alimi, wie zwei Minister und ein Mitglied des Rates der Nachrichtenagentur AFP sagten.
Bin Mubarak erklärte in seinem Rücktrittsgesuch, er sei nicht in der Lage, seine „verfassungsmäßigen Befugnisse auszuüben und die notwendigen Entscheidungen zu treffen, um die Regierungsinstitutionen zu reformieren“.
Jemen ist das ärmste Land auf der arabischen Halbinsel
Der Jemen ist das ärmste Land auf der arabischen Halbinsel. In den vergangenen Jahren tobte dort ein Bürgerkrieg, der eine humanitäre Katastrophe nach sich zog. Große Teile des Jemen werden von der islamistischen Huthi-Miliz kontrolliert, die 2014 die Hauptstadt Sanaa eingenommen hatte. 2015 begann ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis, zugunsten der Regierungstruppen einzugreifen.
Der auch als Stellvertreterkrieg zwischen dem Iran und Saudi-Arabien geltende Bürgerkrieg wurde im April 2022 durch eine von der UNO vermittelte Waffenruhe beendet. Obwohl das Abkommen auslief, wurden die Kämpfe weitestgehend eingestellt.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs greifen die Huthis immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden mit angeblichem Bezug zu Israel an - nach eigenen Angaben „aus Solidarität mit den Palästinensern“ im Gazastreifen.
Großbritannien und die USA haben seit Anfang 2024 immer wieder Luftangriffe auf Huthi-Stellungen im Jemen ausgeführt, um die Angriffe auf Schiffe im Roten Meer zu beenden. Mitte März begann die US-Armee eine neue Luftoffensive gegen die Miliz im Jemen.