Querungshilfe an der Murnauer B2: Bund will Kosten übernehmen
Wende in der Debatte über die Verbreiterung der Querungshilfe an der Reschstraße in Murnau: Das Staatliche Bauamt hat signalisiert, die Kosten zu übernehmen. Der Marktgemeinderat stellte das Thema am Donnerstagabend zurück.
Murnau – Die Entscheidung im Bauausschuss in Sachen Verbreiterung von Gehweg und Überquerung an der Reschstraße war knapp ausgefallen: Mit 6:5-Stimmen sprach sich das Gremium am 11. Juni für die viel günstigere Variante aus, die etwa 32 500 Euro kosten würde. Und diese sah vor, die Querungshilfe am Abzweig zur Straße Am Kreuzfeld nicht zu vergrößern. Der Grund: die Kosten. Die teurere Variante hätte 145 000 Euro gekostet (wir berichteten). Der Überweg ist aktuell 2,16 Meter breit und sorgt zumindest bei manchen Bürgern, die mit dem Rad unterwegs sind, für ein gewisses Unwohlsein und mulmiges Gefühl.
Nun hatte der Marktgemeinderat die Sache am Donnerstag auf dem Tisch. Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum) berichtete von einer „neuen Entwicklung“. Das Staatliche Bauamt Weilheim hatte sich beim Markt Murnau gemeldet – und signalisiert, eventuell die Kosten für den Ausbau der Querungshilfe zu übernehmen.
Breitere Querungshilfe wäre „ein Gewinn für die Verkehrssicherheit“
Martin Herda, Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt, bestätigte dies am Freitag im Tagblatt-Gespräch. „Wir sehen eine Möglichkeit, das zu finanzieren.“ Es seien aber noch ein paar Rahmenbedingungen zu klären. Die Querungshilfe zu verbreitern, „wäre schon ein Gewinn für die Verkehrssicherheit“. Auf 2,50 Meter könne man sie bringen.
Laut Herda ist vorgesehen, die Maßnahme zusammen mit dem Bau einer Linksabbiegespur zu realisieren. „Die Synergieeffekte sollte man nutzen.“ Die Linksabbiegespur soll die Einfahrt in eine Tiefgarage erleichtern, die im Zuge des Wohnbauprojekts der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) errichtet wird. Die BImA möchte fast 100 neue Wohnungen für etwa 30 Millionen Euro bauen.
Verbreiterung im Gemeinderat nach wie vor umstritten - Thema zurückgestellt
Im Marktgemeinderat warb Veronika Jones-Gilch, Co-Sprecherin der Grünen, dafür, den Beschluss des Bauausschusses zu revidieren. Es handle sich um die „einmalige Chance“, die Situation an der Reschstraße für Jahrzehnte zu verbessern. Welf Probst (Freie Wähler) wandte sich dagegen. Die Querungshilfe suggeriere „eine Sicherheit, die nicht da ist“. Fußgänger sollten seiner Meinung vor allem die Ampel als Querung nutzen. Probst hofft, dass der Bau der Umgehungsstraße nicht „Jahrzehnte dauert“.
Robert Hutter (CSU) schlug schließlich vor, das Thema zurückzustellen. So kam es auch. Der Punkt – es geht um die Auslegung des Bebauungsplans „Nördlich der Reschstraße FlNr. 4147, Gem. Murnau“ – wird um einen Monat verschoben. Bis dahin soll die Verwaltung mit dem Staatlichen Bauamt Gespräche führen. Es gab sieben Gegenstimmen.