Nach Nato-Beitritt geht es schnell: Schweden will Gripen-Kampfjets an die Ukraine liefern
Die Ukraine benötigt Unterstützung gegen die russische Luftwaffe. Schwedens plant zu diesem Zweck die Lieferung von Gripen-Jets. Diese stellen russische Flugzeuge in den Schatten.
Stockholm – Der Vorsitzende der schwedischen Zentrumspartei, Muharrem Demirok, hat sich erneut für eine Lieferung von Kampfjets an die Ukraine ausgesprochen. Da Schwedens Nato-Beitritt nach dem Einlenken Ungarns nichts mehr im Wege stehe, habe sich die Haltung des Landes gegenüber Waffenlieferungen im Ukraine-Krieg grundlegend geändert, berichtet die Kyiv Post. „Ich erwarte, dass wir bereits am Dienstag eine Einladung des Premierministers bezüglich einer umfassenden Vereinbarung für den Gripen mit der Ukraine erhalten“, sagte Demirok.
Der Jas-39-Gripen ist ein Kampfjet der schwedischen Luftwaffe und den ukrainischen Flugzeugen weit überlegen. Im Kampf gegen Russland setze die Ukraine bislang auf alte Su-27- und MiG-29-Jäger, die noch aus der Sowjet-Ära stammen würden. Laut Kyiv Post sind die ukrainischen Flugzeuge zu klein und zu langsam, um sich gegen die russische Luftwaffe zu behaupten. Das könnte sich mit den Lieferungen des schwedischen Gripen ändern.
Schweden hat bereits Vorbereitungen für Flugzeug-Lieferungen an die Ukraine getroffen
Im Mai 2023 seien bereits mehrere ukrainische Piloten nach Schweden gereist, um sich auf den Einsatz mit den Kampfflugzeugen vorzubereiten. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich Schwedens Regierung schon darauf vorbereitet, der Ukraine eine unbestimmte Anzahl an Gripen-.Jets zu liefern, berichtete die Zeitung Dagens Nyheter. Da Schweden nun der Nato beitreten könne, stehe einer Lieferung nichts mehr im Weg, sagte Demirok.

„Wenn es etwas gibt, das wir über die Ukraine wissen, dann ist es, dass die Lufthoheit alles bedeutet, um die Front zu verschieben“, sagte Demirok nach Informationen der schwedischen Zeitung Aftonbladet. Das Kampfflugzeug vom Typ Gripen sei aufgrund seiner Ausstattung den russischen Jets in allen Belangen überlegen. Zu diesem Schluss seien mehrere Analysten der militärischen Luftfahrt gekommen, berichtete die Kyiv Post.
Schwedens Militär könnte zu Problem für Russland werden
Schwedens Militär gilt als top ausgebildet und ausgerüstet. Mit 20.000 Soldaten ist die Armee zwar nicht sonderlich groß, dafür ist ihre Ausrüstung aber gut mit der von den Nachbarländern Norwegen und Finnland abgestimmt. Die Länder proben alle zwei Jahre den gemeinsamen Verteidigungseinsatz des skandinavischen Luftraums unter dem Namen Arctic Challenge Exercise (ACE).
Der Nato-Beitritt Schwedens könnte für Wladimir Putin einen herben Rückschlag bedeuten. Schwedens Militär und die Absprache mit seinen Nachbarländern würden weitere imperialistische Absichten Russlands erschweren. Sowohl für die Nato als auch für Schweden bringt der Beitritt in das Verteidigungsbündnis aufgrund der modernen militärischen Ausrüstung einen bedeutenden Sicherheitsvorteil. „Das ist ein historischer Tag, ein Tag der Freude. Er bringt Schweden mehr Sicherheit und macht die Nato stärker“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. (nhi)