Israelische Luftangriffe auf Gaza treffen laut UN-Bericht vor allem Frauen und Kinder

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Ein UN-Bericht zeichnet ein düsteres Bild aus Gaza: Bei israelischen Angriffen sterben zahlreiche Zivipersonen. Die Lage ist dramatisch.

Gaza – Seit der Wiederaufnahme der israelischen Luftangriffe sind im Gazastreifen nach UN-Angaben zahlreiche Frauen und Kinder getötet worden. Seit dem 18. März „gab es etwa 224 Luftangriffe auf Wohngebäude und Zelte von Vertriebenen“, erklärte das UN-Menschenrechtsbüro.

Bei etwa 36 Angriffen seien „ausschließlich Frauen und Kinder“ getötet worden. Am Freitag wurde palästinensischen Angaben zufolge eine zehnköpfige Familie getötet.

UN kritisieren Israel: Tod, Zerstörung und Vertreibung in Gaza

Insgesamt handele es sich bei einem großen Prozentsatz der Todesopfer „um Kinder und Frauen, wie aus den Informationen unseres Büros hervorgeht“, sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani, in Genf. „Der Tod, die Zerstörung, die Vertreibung, die Verwehrung des Zugangs zu grundlegenden, lebensnotwendigen Gütern in Gaza sowie der wiederholte Aufruf an die Menschen das Gebiet zu verlassen, geben Anlass zu echter Sorge um das künftige Überleben der Palästinenser als Gruppe“, sagte Shamdasani.

Fast zwei Monate nach einer im Januar in Kraft getretenen Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen hatte die israelische Armee angesichts festgefahrener Verhandlungen die Angriffe am 18. März wieder aufgenommen. Seitdem sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 1500 Menschen getötet worden.

Am Freitag wurden laut der von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutzbehörde bei einem israelischen Luftangriff auf die Stadt Chan Yunis zehn Mitglieder derselben Familie getötet, darunter sieben Kinder. Auf Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur AFP waren ein zerstörtes Haus und in Tücher und Decken gewickelte Leichen zu sehen. Die israelische Armee erklärte, den Vorfall untersuchen zu wollen. Unabhängig davon gab sie an, in den vergangenen Tagen etwa 40 „Terrorziele“ im gesamten Gazastreifen angegriffen zu haben.

Besonders Frauen und Kinder leiden unter den israelischen Angriffen im Gazastreifen.
Die UN kritisiert, dass bei israelischen Angriffen immer mehr Frauen und Kinder getötet werden. © Eyad Baba/AFP

Humanitäre Lage wird immer dramatischer: Kinder und Babys gehen in Gaza hungrig zu Bett

Die humanitäre Lage in der Enklave wird immer dramatischer. Wegen der Blockade fehlt es an allem, was vor allem Kinder und Babys trifft. „Alle Grundversorgungsgüter gehen in Gaza zur Neige. Das bedeutet, Babys und Kinder gehen hungrig zu Bett.“ Sechs Wochen nach Beginn der von Israel verhängten Belagerung, die den Zugang von Hilfsgütern und Handelsgütern blockiert, sind die Lebensmittelvorräte fast aufgebraucht, Bäckereien geschlossen und der Hunger breitet sich aus. „Um eine Verschärfung der humanitären Krise zu verhindern, ist sofortiges Handeln erforderlich“, warnt Juliette Touma, Kommunikationsdirektorin des UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA. (erpe/AFP)

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