Hausham: Bürger sind zum Verkehr gefragt – Info-Abend im Bürgersaal
Die Verkehrsplanung in Hausham geht in die nächste Phase, und die Bürger sind aufgerufen, aktiv mitzuwirken. Jetzt gibt es dafür auch eine Info-Veranstaltung.
Hausham – Schon im vergangenen September waren Michael Kunz und Harald Spath im Haushamer Gemeinderat zu Gast, um den Zwischenstand des Verkehrskonzepts zu präsentieren. Jetzt, ein gutes halbes Jahr später, ist das Ingenieurbüro mit dem mittlerweile hundertseitigen Werk „ziemlich durch“, wie Kunz dem Gremium bei einem neuerlichen Besuch erklärte. Die wichtigsten Verbesserungsvorschläge, die im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) im Auftrag der Gemeinde entstanden sind, fasste der Verkehrsplaner erneut ausführlich, aber inhaltlich kompakt zusammen.
Leitziele
Wie schon bei der Auftakt-Vorstellung, gliederte sich der Vortrag unter anderem in übergeordnete Leitziele, die die Mitarbeiter des Ingenieurbüros auf Basis der Eindrücke vor Ort entwickelt haben, und in Handlungsfelder, die sich daraus ableiten. Als Zielstellungen nannte Kunz unter anderem eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität in zentralen Straßen und Wohngebieten – allen voran in der Miesbacher Straße, der Alten Tegernseer Straße und der Naturfreunde. Außerdem sollen sogenannte Randbedingungen für den Fußverkehr, den Radverkehr und den ÖPNV optimiert werden. Dazu gehören etwa die Barrierefreiheit auf Gehwegen, die Nutzung von Restflächen, die Aufteilung von engen Straßen oder das Ausnutzen der begrenzten Handlungsspielräume der Gemeinde in Sachen ÖPNV.
Der Kfz-Verkehr soll, so die Präsentation, reduziert und beruhigt werden. Eine „angemessene Anzahl“ von Parkmöglichkeiten zählt – in Abwägung mit anderen Raumansprüchen – ebenfals zu den Leitzielen, die das Ingenieurbüro in der Ausarbeitung verfolgt hat. Bürgermeister Jens Zangenfeind (FWG) betonte nach der Vorstellung: „Wir machen keine Jagd auf Autos.“ Zuvor war aus dem Gremium vereinzelt die Kritik laut geworden, das Konzept übervorteile einseitig den Fuß- und Radverkehr.
Handlungsfelder
In der Umsetzung sollen unter anderem die Miesbacher und die Schlierseer Straße entsprechend ihrer Zentrumsfunktion als „attraktiver Straßenraum“ entwickelt werden. Ein Beispiel: Breitere Geh- und Radwege durch eine Verschmälerung der Fahrbahn und ein Kreisverkehr an der Kreuzung zur Tegernseer Straße. Wie bei allen anderen Vorschlägen, ist die Umsetzung aber abhängig von späteren Gemeinderatsbeschlüssen. Auch die Bürger können vorher ihre Meinung kundtun (siehe Info-Veranstaltung).
Entlang der Tegernseer Straße soll der Radverkehr anders geführt werden, eine vorbereitende Maßnahme auch auf den geplanten Radweg zwischen Hausham und Ostin (wir berichteten). An der Naturfreundestraße haben aus Sicht der Verkehrsplaner Parkplätze für Anwohner eine hohe Bedeutung, gleichzeitig komme ihr aber eine Zentrumsfunktion zu. Mit der Sanierung des Fahrbahnbelags hat die Gemeinde just eine der vorgeschlagenen Möglichkeiten umgesetzt. In den Bereichen ÖPNV und Bahnhöfe schlug Kunz vor, parkende Autos vermehrt in die Tiefgarage zu lotsen, etwa durch angepasste Ticketpreise.
Das letzte der im Konzept genannten Handlungsfelder nimmt auch die „Mitnahme der Bevölkerung bei den angestrebten Entwicklungen“ in den Fokus. Ein Punkt, den die Gemeinde bereits Mitte Mai umsetzen will – in einer Infoveranstaltung.
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Info-Veranstaltung
Die Gemeinde Hausham lädt alle Interessierten für Donnerstag, 16. Mai, ab 19 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in den Bürgersaal an der Geißstraße 1 ein. Dort stellt das Sachverständigenbüro Gevas mögliche Verbesserungsvorschläge aus dem Verkehrskonzept für Fußgänger, Radler und Autos vor. Bürger dürfen nicht nur vorbeikommen, ihre Meinung beisteuern und eigene Vorschläge machen. Auch die Frage, welche Maßnahmen besonders zielführend erscheinen, wird Thema des Abends sein. nap