USA kündigen Verhandlungen mit Ukraine an – Trump reist nach Saudi-Arabien
Donald Trumps erster Staatsbesuch geht nach Saudi-Arabien. Dort sollen außerdem Verhandlungen zwischen den USA und der Ukraine stattfinden.
Riad – Die erste Runde der diplomatischen Verhandlungen zwischen den USA und Russland im Hintergrund des Ukraine-Krieges sorgten für reichlich Aufmerksamkeit und Besorgnis vor allem in Europa. Die plötzliche Annäherung mit Russland ohne Berücksichtigung ukrainischer oder europäischer Bedenken führte zu Spannungen. Sowohl Washington als auch Moskau kündigten weitere Gespräche an. Jetzt startet wohl eine zweite Runde von Verhandlungen in Saudi-Arabien. Diesmal allerdings mit der Ukraine.
Neue Verhandlungen in Saudi-Arabien: Ukrainische Delegation nun auch dabei
Delegationen der US-Politik und der Ukraine wollen nach Angaben aus Trumps Regierung in der kommenden Woche in Saudi-Arabien über eine Waffenruhe mit Russland beraten. Bei dem Treffen solle „über Rahmenbedingungen für ein Friedensabkommen und eine erste Waffenruhe“ gesprochenen werden, sagte der US-Gesandte Steve Witkoff am Donnerstag in Washington.
Nach Angaben aus Kiew soll das Treffen am kommenden Dienstag (11. März) stattfinden. Die ukrainische Delegation werde von Präsidialamtschef Andrij Jermak angeführt werden, sagte ein ukrainischer Regierungsvertreter. Auch Verteidigungsminister Rustem Umerow soll demnach an dem Treffen teilnehmen.
Wolodymyr Selenskyj kündigte derweil für kommenden Montag ein Treffen mit dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in Saudi-Arabien an. Danach werde das Team des ukrainischen Präsidenten vor Ort bleiben, um mit der US-Delegation zusammenzukommen. Selenskyj unterstrich erneut die Entschlossenheit der Ukraine, ein Friedensabkommen zu verhandeln: „Die Ukraine arbeitet konstruktiv an einem schnellen und verlässlichen Frieden und wird es weiter tun.“
Nach Eklat zwischen Trump und Selenskyj im Weißen Haus: Rohstoffabkommen weiter auf dem Tisch
Am vergangenen Freitag hatte es bei einem Besuch Selenskyjs im Weißen Haus einen beispiellosen Eklat gegeben. US-Präsident Donald Trump und sein Stellvertreter J.D. Vance hatten den ukrainischen Präsidenten vor laufenden Kameras heftig attackiert und ihm Undankbarkeit und mangelnden Friedenswillen vorgeworfen. Das Treffen wurde frühzeitig abgebrochen, die geplante Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens fiel aus.
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Trumps Gesandter Witkoff sagte am Donnerstag, der US-Präsident sei mit einer anschließenden Entschuldigung Selenskyjs zufrieden und sehe diese „als positiven ersten Schritt“. Der ukrainische Präsident hatte sich laut Trump wenige Tage nach dem Eklat im Weißen Haus in einem Brief zu erneuten Verhandlungen über das Rohstoffabkommen zwischen den USA und der Ukraine bereiterklärt. Auf die Frage, ob die Ukraine das Abkommen bei dem Treffen in Saudi-Arabien unterzeichnen werde, antwortete Witkoff: „Ich denke, Selenskyj hat angeboten, es zu unterzeichnen und wir werden sehen, ob er es durchzieht“.
Trump bricht mit Tradition und will nach Saudi-Arabien reisen: „Großartige Beziehung“
Für US-Präsident Donald Trump geht es ebenfalls in das Land, das bei den amerikanisch-russischen Verhandlungen im Mittelpunkt steht. Er will innerhalb der nächsten sechs Wochen nach Saudi-Arabien reisen. Das kündigte er im Weißen Haus an. Normalerweise würden amerikanische Präsidenten als Erstes nach ihrem Amtsantritt London besuchen, sagte Trump im Weißen Haus.
Doch offenbar geht es Trump wieder einmal um Geld, weshalb er den ungewöhnlich Schritt macht. Er habe den Saudis erklärt, wenn sie bereit seien, eine Billion Dollar in den USA zu investieren, dann würde er zu ihnen kommen. Und sie hätten sich einverstanden erklärt. „Also werde ich dorthin gehen. Und ich habe eine großartige Beziehung zu ihnen und sie waren sehr nett.“
Trump fordert eine Billion Dollar an Investitionen von Saudi-Arabien
Der Präsident sagte, in seiner ersten Amtszeit sei er zuerst nach Saudi-Arabien gereist, weil das Land damals Investitionen in Höhe von 450 Milliarden Dollar angekündigt hatte. „Nun, dieses Mal sind sie noch reicher. Wir sind alle älter geworden.“ Also habe er ihnen gesagt, er komme, wenn sie eine Billion über die nächsten vier Jahre an amerikanische Unternehmen zahlten.
Trump hatte kurz nach seiner Amtseinführung mit Saudi-Arabiens Kronprinzen und faktischem Herrscher Mohammed bin Salman telefoniert. Saudi-Arabien ist ein langjähriger Partner der USA, das Verhältnis war während der Amtszeit von Trumps Vorgänger Joe Biden erkaltet. Der Mord an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul im Jahr 2018 belastete die Beziehungen lange. (bb mit Agenturen)