Dauerkrise in Deutschland: Zahl der Insolvenzen steigt – So ist die Lage in Bayern

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Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland erreicht ein Rekordniveau. Grund ist die anhaltende konjunkturelle Krise - so ist die Lage in Bayern.

München - Nach bald vierjähriger Dauerkrise in Deutschland steigt die Zahl der Insolvenzen ein weiteres Mal. Bayerns Unternehmen jedoch halten sich im Ländervergleich wacker.

Konjunkturelle Krise in Deutschland: Firmenpleiten auf höchstem Stand seit 2014

Die konjunkturelle Dauerkrise treibt die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland auf den höchsten Stand seit 2014. Laut einer Hochrechnung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform werden bis Ende des Jahres landesweit 23.900 Firmen Insolvenz angemeldet haben. Dies entspräche einem Anstieg von über acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich der 16 Bundesländer schneidet Bayern weiterhin relativ gut ab.

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Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter (Symbolbild). © IMAGO / Bihlmayerfotografie

Im Freistaat bleibt die Quote der Firmenpleiten niedriger als in den meisten anderen Bundesländern: Nach Berechnungen von Creditreform melden in Bayern in diesem Jahr 55 von 10.000 Unternehmen Zahlungsunfähigkeit an. Damit teilt sich Bayern mit Brandenburg den zweiten Platz im Ländervergleich. Nur in Thüringen ist die Quote mit 48 von 10.000 Unternehmen noch niedriger. Berlin hingegen führt die Negativliste mit 130 Insolvenzen pro 10.000 Firmen an.

Quote der Firmenpleiten in Bayern niedriger als in den meisten anderen Bundesländern

„Viele Betriebe sind hoch verschuldet, kommen schwer an neue Kredite und kämpfen mit strukturellen Belastungen wie Energiepreisen oder Regulierung“, erläutert der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, die Entwicklung. „Das setzt vor allem den Mittelstand unter massiven Druck und bricht auch vielen Betrieben das Genick.“

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt in diesem Jahr nicht mehr so schnell wie in den Jahren zuvor. Nach dem Ende der staatlichen Corona-Hilfen, die vielen Firmen das Überleben ermöglicht hatten, waren die Zahlen 2023 und 2024 sprunghaft um fast ein Viertel gestiegen. Viele Wirtschaftsexperten erwarten, dass die staatlichen Milliardeninvestitionen in Infrastruktur wie Straßen und Schienen sowie in die Verteidigung im Jahr 2026 das Wirtschaftswachstum fördern werden. Dennoch prognostiziert Creditreform einen weiteren Anstieg der Insolvenzen. (Quelle: dpa) (kam)