Auch beim FC Bayern stockt's: Sorgt Saudi-Arabien für Domino-Effekt?

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Der FC Bayern und andere europäische Vereine warten auf Verkäufe, bevor sie investieren. Könnte Saudi-Arabien der entscheidende Faktor sein?

München – Die Europameisterschaft ist zu Ende und die Klubs sind bereits mitten in der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit. Einige Spielerwechsel wurden bereits vollzogen, doch insgesamt wirkt der Transfermarkt noch recht ruhig. Max Eberl, Sportvorstand des FC Bayern, erklärte, dass sich der Transfermarkt „in den vergangenen Jahren total verändert“ habe, „die ganzen Transfers sind sehr zäh.“

Der FC Bayern hat bisher in diesem Sommer die Verpflichtungen von Hiroki Itō (von VfB Stuttgart), Michael Olise (von Crystal Palace) und João Palhinha (von FC Fulham) für insgesamt etwa 125 Millionen Euro besiegelt. Bevor die Münchner weitere Spieler verpflichten können, müssen sie erst ein paar Spieler verkaufen. Der FC Bayern habe laut Ehrenpräsident Uli Hoeneß ja schließlich „keinen Geldscheißer“.

24.07.2024, Fussball 1. Bundesliga 2024/2025, Testspiel im Trainingslager des FC Bayern München in Rottach-Egern am Tege
Max Eberl und Uli Hoeneß wissen, wie herausfordernd der Transfermarkt ist. © IMAGO / MIS

Für Klubs geht es nicht nur ums Investieren

Zu den potenziellen Verkaufskandidaten beim FC Bayern gehören insbesondere Noussair Mazraoui und Matthijs de Ligt. Beide Abwehrspieler sind bei Manchester United im Gespräch. Aber auch die finanzkräftigen Engländer scheinen auf Verkäufe zu warten, bevor sie weitere Investitionen tätigen. Daher geht es momentan sowohl beim FC Bayern als auch bei Manchester United eher schleppend voran – aber nicht nur dort.

Der FC Barcelona würde gerne Dani Olmo von RB Leipzig verpflichten. Allerdings verhandeln die Katalanen noch über die Ablösesumme für den spanischen EM-Helden, die Leipzig auf etwa 60 Millionen Euro festgesetzt haben soll. Barça hat weiterhin finanzielle Probleme, daher könnten Verkäufe hilfreich sein.

Casemiro, Raphinha & Co. könnten einen Domino-Effekt auslösen

Wäre es nicht praktisch, wenn Vereine aus Saudi-Arabien einige namhafte Spieler aus Europa abwerben würden? Casemiro von Manchester United soll auf der Wunschliste saudi-arabischer Klubs stehen. Der 32-jährige Brasilianer hat laut transfermarkt.de einen Marktwert von 20 Millionen Euro und gehört bei den Red Devils zu den Top-Verdienern.

Sollte Casemiro nach Saudi-Arabien wechseln, würde dies Manchester United finanziellen Spielraum für Investitionen verschaffen. Dies könnte wiederum dem FC Bayern zugutekommen, der Mazraoui und de Ligt verkaufen möchte. Anschließend könnte der deutsche Rekordmeister die Verpflichtungen von Jonathan Tah von Bayer 04 Leverkusen und Désiré Doué von Stade Rennes vorantreiben.

Neben Casemiro gibt es weitere Spieler, die einen Dominoeffekt auf dem Transfermarkt auslösen könnten. Die Barcelona-Stars Raphinha und Vitor Roque haben wohl ebenfalls das Interesse in Saudi-Arabien geweckt. Laut der katalanischen Zeitung Sport ist Al-Nassr sogar bereit, 100 Millionen Euro für Raphinha zu zahlen. Sollte es zu einem Wechsel kommen, würde dies die Bemühungen von Barça um Dani Olmo erheblich erleichtern.

Saudi-Arabien hält sich mit Investitionen 2024 bisher zurück

Anfang 2023 wechselte Cristiano Ronaldo in die Saudi Pro League zu Al-Nassr und gab damit den Startschuss für Transfers in den Wüstenstaat. Zur Saison 2023/2024 wurden immer mehr internationale Stars aus Europa nach Saudi-Arabien transferiert. Die Transferausgaben der Klubs in dieser Saison beliefen sich auf 977 Millionen Euro.

Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo geht für Al-Nassr FC in Saudi-Arabien auf Torejagd. © -/Saudi Press Agency/dpa

In der Saison 2024/2025 wurden bis Ende Juli 2024 etwa 122 Millionen Euro investiert. Im Vergleich zum Vorjahr sind die saudi-arabischen Vereine mit ihren Investitionen also noch zurückhaltend. Dies scheint sich bisher auch auf die Transferaktivitäten in den europäischen Ligen auszuwirken. Dabei hieß es 2023 in Medienberichten, dass die saudische Regierung bis 2030 rund 20 Milliarden Euro in den Fußball investieren will.

Das Transferfenster in der Bundesliga schließt übrigens am 30. August, während in Saudi-Arabien Transfers noch bis zum 6. Oktober möglich sind.

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