Betrüger übernehmen Konto: Rentnerpaar verliert mit Betrugsmasche fast 70.000 Euro

Kriminelle haben einem Ehepaar aus Deutschland 69.500 Euro vom Postbankkonto entwendet. Trotz festgelegter Tageslimits wurden die gesamten Ersparnisse durch mehrere Überweisungen nach Malta transferiert, wie das "Handelsblatt" berichtet. 

Die Täter hatten die Sicherheitsverfahren des Kontos manipuliert und volle Kontrolle über die Einlog-Daten erlangt. Die Postbank und die Familie K. streiten darüber, ob grobe Fahrlässigkeit im Spiel war.

Gegen Betrüger: EU-Behörde fordert strengere Haftung für Banken

Die Europäische Bankenaufsicht Eba stellt fest, dass Bankkunden bei Online-Überweisungsbetrug oft die Hauptlast tragen. Obwohl Kreditkartenbetrug 2022 gleichmäßig zwischen Banken und Kunden aufgeteilt war, trugen Kunden bei Überweisungen 79 Prozent der Schäden. 

Die Eba fordert nun schärfere Haftungsregeln für Banken und eine Überprüfung der Sicherheitsverfahren. 

Aktuell ist die Postbank besonders oft Ziel von Betrügern, wie "Chip" berichtet. Dabei gibt es viele Fehler zu beachten.

Die Postbank steht wegen unzureichender Sicherheitsmaßnahmen beim Onlinebanking und mangelhafter Entschädigung in der Kritik.
Die Postbank steht wegen unzureichender Sicherheitsmaßnahmen beim Onlinebanking und mangelhafter Entschädigung in der Kritik. Imago Images

Trotz Technik: Schutz vor Onlinebetrug bleibt lückenhaft

Banken könnten deutlich mehr gegen Betrug tun. Die Deutsche Bank verweist auf ihre Monitoring-Tools, während Experten wie Jan Otto ihre Wirksamkeit anzweifeln. Die Sparkassen nutzen Bluetooth-Nähe zur Sicherstellung neuer Gerätefreigaben im Onlinebanking. 

Zahlreiche Betrugsfälle könnten durch die Einführung solcher Systeme verhindert werden. Trotz dieser Bemühungen bleibt der Fall des Ehepaars K. ungelöst, und die angebotene Entschädigung der Bank ist unzureichend. Die EU erwägt künftig stärkere Haftungsregeln, um Bankkunden besser zu schützen. Auch Volksbank-Kunden sind derzeit im Visier von Betrügern