Mehrere Hundert Fahrzeuge beschädigt - Bauschaum und Habeck-Sticker: Russland steckt wohl hinter Auto-Sabotage in Deutschland

Russland hat laut deutschen Sicherheitsbehörden eine gezielte Sabotageaktion gegen Privatfahrzeuge durchgeführt, wie der „Spiegel“ berichtet. Demnach seien insgesamt 270 Fahrzeuge in Bayern, Berlin, Brandenburg und Baden-Württemberg beschädigt worden. 

Zuvor hatte eine Polizeistreife laut „Spiegel“ im Dezember in Schönefeld bei Berlin einen Transporter mit Kennzeichen aus Ulm (Baden-Württemberg) gestoppt. Darin saßen drei junge Männer aus Serbien, Bosnien-Herzegowina und Deutschland. Die drei Männer hatten Bauschaum und andere Materialien dabei. Sie durften weiterfahren. 

Dutzende Fahrzeuge beschädigt und falsche Spuren zu Grünen hinterlassen

Dass es sich nicht um einen harmlosen Bautransport handelte, wurde erst am nächsten Morgen deutlich. Da gingen Dutzende Anzeigen bei der Polizei ein. Insgesamt 43 Fahrzeuge waren unter anderem mit Bauschaum lahmgelegt worden. Die Taten fanden ganz in der Nähe des Ortes statt, an dem die Männer gestoppt worden waren. 

Besonders brisant: die Täter hinterließen auf den Front- und Heckscheiben Aufkleber mit dem Spruch „Grüner sein!“ und einem Bild des grinsenden Grünen-Kanzlerkandidaten und Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck. Auch bei den anderen Fällen war gezielt eine falsche Fährte zu den Grünen gelegt worden. Es folgten Hausdurchsuchungen in Ulm, bei den Beweismaterial gesichert wurde.

100 Euro pro beschädigtes Fahrzeug

Laut dem „Spiegel“ soll einer der Täter ausgepackt haben. Demnach hätten die Täter 100 Euro pro beschädigtes Fahrzeug bekommen. Er sei zuvor von einem Verbindungsmann aus Russland über den Messengerdienst Viber angeworben worden. Bevorzugt seien Fahrzeuge deutscher Hersteller gewesen. Die Täter sollten demnach Fotos beschädigter Autos schicken und bekamen dann Bargeld. Mehrere tausend Euro seien bereits geflossen. 

Die Sabotage-Aktionen könnten Teil eines russischen Plans zur Destabilisierung Deutschlands und anderer westlicher Länder sein. So hatten auch französische Behörden eine Welle von Schmierereien gegen Israel und Juden in Frankreich auf gezielte Sabotage zurückgeführt. Zudem gab es immer wieder Sabotage von Internetkabeln und Pipelines zwischen Nato-Staaten, bei denen zum Teil eine russische Urheberschaft vermutet wird.