Polizei: „Bürger können sich sicher fühlen“ – Dreiviertel der Fälle werden aufgeklärt

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Im Jahr 2023 wurden durch die Polizei Schongau insgesamt 1175 Verkehrsunfälle aufgenommen. © Hans-Helmut Herold

Nach dem Landkreis stellt auch die Polizei Schongau ihre Statistik für 2023 vor, mit der Polizeichef Herbert Kieweg ganz zufrieden ist: „Hier können sich die Bürger noch sicher fühlen.“ Wenn es Delikte gibt, sei außerdem die Aufklärungsquote sehr gut. Leider gab es aber auch fünf Verkehrstote.

Das Einsatzgebiet der Polizeiinspektion Schongau, in dem knapp 50 000 Einwohner leben, beträgt 456 Quadratkilometer. Im Jahr 2023 ist insgesamt die Zahl der Straftaten zurückgegangen, und zwar im Vergleich zum Vorjahr um 8,11 Prozent auf 1484. Nach dem Aufenthaltsgesetz mussten 2023 fünfzehn Straftaten (zehn Vorgänge weniger als 2022) bearbeitet werden.

Dreiviertel der Straftaten aufgeklärt

Auch im letzten Jahr konnte mehr als Dreiviertel der Straftaten geklärt werden, „das ist eine sehr gute Quote“, so Herbert Kieweg, Leiter der PI Schongau. Insgesamt wurden die Schongauer Beamten zu 5042 Einsätzen gerufen.

Aussagekräftig sei bei der Kriminalitätsbelastung die sogenannte Häufigkeitszahl, erklärt Kieweg. Diese beträgt für Schongau 2968. Damit liege sie noch unter der ebenfalls guten Häufigkeitszahl des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd mit 3715.

Diese Messgröße bezieht sich auf die Anzahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner. In Großstädten liege diese Häufigkeitszahl leicht mal über 10 000, in Rosenheim beispielsweise bei 8284. In der Region könnten sich die Bürger noch sicher fühlen, ist Kieweg daher überzeugt.

Bei den Körperverletzungen liegt die Zahl „im Rahmen“

Wenn man nun einen Blick auf die verschiedenen Delikte wirft, blieben die Zahlen bei den Körperverletzungen in etwa gleich (257 im Jahr 2023, plus zwei Prozent gegenüber 2022). Bei mehr als 95 Prozent der Körperverletzungen konnte man den Täter ermitteln. „Die Zahlen liegen völlig im normalen Rahmen“, beurteilt es Kieweg. Insgesamt meldete die PI Schongau 47 gefährliche und schwere Körperverletzungen. „Aber es waren keine lebensgefährlichen Verletzungen dabei.“

Gestiegen sind im vergangenen Jahr die Meldungen von Diebstählen. Waren es 2022 noch 284, so wurden 2023 bereits 312 Eigentumsdelikten registriert, ein Plus von knapp zehn Prozent. Die Aufklärungsquote betrug im Jahr 2023 im Bereich des einfachen Diebstahls 61,1 Prozent (22,4 Prozent mehr als 2022).

„Die Steigerung ist auf die Zunahme bei den Ladendiebstählen zurückzuführen“, so der PI-Chef. Waren es 2022 noch 53 zu bearbeitende Ladendiebstähle, stieg die Zahl der durch die Geschäfte anzeigten Diebstähle 2023 auf 112 Fälle. Außerdem wurden 29 Fahrräder gestohlen. Könnten Fahrraddiebe besser überführt werden, würde sich die Aufklärungsquote noch verbessern. „Das ist schwierig, weil es häufig keine Zeugen gibt“, so Kieweg. Nur zwei Fälle von Wohnungseinbrüchen wurden 2023 aufgenommen, im Vorjahr waren es sieben mehr. Einer dieser beiden Fälle konnte geklärt werden.

Betrugsfälle etwas angestiegen

Etwas angestiegen seien die Betrugsfälle (150) und die Anzeigen im Bereich Sachbeschädigung (174). Dafür gab es weniger Rauschgiftdelikte. „Mit dem neuen Cannabisgesetz werden nun viele Fälle herausfallen“, schätzt Kieweg, gerade bei denen, die Cannabis in kleineren Mengen mit sich führen – erlaubt sind nun bis zu 25 Gramm ab einem Alter von 18 Jahren. „Das Fahren unter Drogeneinfluss ist natürlich auch weiterhin verboten“, stellt Kie㈠weg klar.

2023 seien nur 95 Rauschgiftdelikte im Bereich der PI Schongau festgestellt worden (im Vergleich: 2022 waren es noch 147). In jüngster Zeit seien neben Cannabisprodukten auch wieder vermehrt Amphetamine sichergestellt worden.

Bei den 1120 geklärten Fällen wurden 853 Täter ermittelt, darunter befanden sich 49 Kinder und 177 Jugendliche beziehungsweise Heranwachsende. 262 Tatverdächtige waren nicht deutscher Herkunft, das sind etwas mehr als 30 Prozent. Bei den Tatverdächtigen handelte es sich um 657 Männer und 196 Frauen. 102 Tatverdächtige (knapp zwölf Prozent) standen unter Alkoholeinfluss.

Insgesamt 1175 Verkehrsunfälle

Beim Blick in die Verkehrsstatistik zeigt sich: Im Jahr 2023 wurden durch die PI Schongau insgesamt 1175 Verkehrsunfälle aufgenommen. Gegenüber 2022 sind dies 34 Unfälle weniger. Bei 191 Verkehrsunfällen (2022 waren es 215 Unfälle) wurden insgesamt 257 Personen verletzt (im Vorjahr 290 Personen).

2023 habe es leider fünf Verkehrstote gegeben, drei mehr als im Jahr 2022, bedauert Kieweg. Drei Personen kamen in Schongau ums Leben, darunter ein Rollerfahrer: Ein Auto war auf der B 17 in eine Vespa-Gruppe gefahren. Jeweils ein weiterer tödlicher Unfall ereignete sich in Rottenbuch und in Steingaden.

Leicht gesunken sind 2023 die Verkehrsunfälle mit Unfallflucht. Diese nahmen gegenüber dem Vorjahr von 222 auf 210 Fälle ab. Dies entspricht einem Minus von fünf Prozent. Immerhin 91 Unfallfluchten konnten geklärt werden. „Leicht gesunken ist ebenfalls die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss“, so Kieweg. Verursachten im Jahr 2022 noch 21 Verkehrsteilnehmer betrunken einen Unfall, waren es 2023 nur noch 18.

Im Rahmen von Verkehrskontrollen wurde im vergangenen Jahr bei insgesamt 46 Verkehrsteilnehmern ein unzulässiger Alkoholwert bzw. vorheriger Drogenkonsum festgestellt. Gegen diese Personen wurde ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr oder ein Bußgeldverfahren eingeleitet. „Wir wollen den Kontrolldruck noch weiter erhöhen“, kündigt der PI-Chef an. Denn auch aus Sorge vor Kontrollen würden sich immer weniger Leute alkoholisiert hinters Steuer setzen.

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