Vergangenes Wochenende präsentierte die Schreiner-Innung Freising im Diözesanmuseum herausragende Gesellenstücke und prämierte die besten Arbeiten im Wettbewerb „Die Gute Form“.
Freising – Schade eigentlich, dass diese Ausstellung nicht länger zu bewundern und zu begreifen war. Begreifen im Sinne von anfassen und alles auf Qualität und Funktionalität untersuchen. Die Rede ist von der Werkschau „Die Gute Form“. Ein bezeichnender Titel für die Gesellenstücke der Schreiner-Innung Freising, die am vergangenen Samstag im Diözesanmuseum zum insgesamt 25. Mal eröffnet und gut einen Tag später bereits wieder Geschichte war.
Werkschau der Schreinerinnung: Gesellenstücke hätten alle einen Preis verdient
Viel Zeit blieb also nicht, sich den Designer-Möbeln der frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen zu widmen. Das hinderte das Publikum im „Münchner Saal“ nicht, die Anrichten und Sideboards, die Nachtkästchen und Vitrinen genauestens in Augenschein zu nehmen. Da wurden Schubläden herausgezogen, Schlüssel umgedreht, Türchen aufgemacht. Kurzum, die Gesellenstücke, alles Arbeiten von schlichter, zeitloser Schönheit, stießen auf großes Interesse. Hervorragend ausgeführtes Handwerk wohin der Blick auch viel. Knapp hundert Besucherinnen und Besucher verzeichnete man bei der Ausstellungseröffnung. Neun Gesellenstücke galt es offiziell vorzustellen und ins rechte Licht zu rücken. Ein vierköpfiger Prüfungsausschuss hatte vier Arbeiten für den Wettbewerb „Die Gute Form“ nominiert. Zwei wurden am Ende prämiert.
Der erste Preis ging an Irene Fischer, Gesellin der Schreinerei Held in Sünzhausen, die ein Nachtkästchen in Esche und Nussbaum entworfen und in Eigenregie hergestellt hat. Den zweiten Preis beim Wettbewerb „Die Gute Form“ trug Anselm Gutmann, tätig bei der Schreinerei „design.s“ in Pulling, mit einem schlicht in Rüster und Filz gehaltenen Wandsideboard davon.
Im Grunde hätten aber alle einen Preis verdient. So viel stand nach den einleitenden Worten von Obermeister Christoph Behrens fest. Er war voll des Lobes über die „tollen Gesellenstücke“.
„Ungeheuerliches handwerkliches Geschick“ wurde gelobt
Die damit abgeschlossene Ausbildung, sei aber nur der Anfang einer „Schreinerkarriere“. Jetzt gelte es den eigenen Weg der Qualifizierung und Entwicklung zu finden. „Einen, der zu Euch passt!“. Die Möglichkeiten seien „nahezu grenzenlos“, erklärte der Obermeister mit dem Hinweis sich selbstständig zu machen oder entsprechend weiterzubilden. „Wenn Du liebst, was Du tust, wirst Du nie wieder arbeiten“, stellte er in Anlehnung an Konfuzius fest. Auch Landrat Helmut Petz und Stadtrat Rolf Linke, der OB Tobias Eschenbacher vertrat, gerieten ins Schwärmen über die Gesellenstücke und das Schreinerhandwerk an sich. Petz, dessen Großvater erklärtermaßen Schreiner war und Linke, selbst vom Fach, hoben neben der Güte und der Qualität der Gesellenstücke auch den Stellenwert und die Sinnhaftigkeit des Schreinerhandwerks hervor. Petz sprach von „ungeheuerlichem handwerklichen Geschick“ und davon, dass sich die Gesellinnen und Gesellen Kompetenzen erworben hätten, um jetzt auf eigenen Beinen zu stehen.
afi
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