Joe Bidens Hund töten: Weißes Haus nennt Aussagen „verstörend“

  1. Startseite
  2. Politik

KommentareDrucken

Kristi Noem ist mögliche Vize-Kandidatin von Donald Trump. Ihre Aussagen übers Hunde-Töten sorgen für viel Kritik. Das Weiße Haus ist schockiert.

Washington, D.C. – Sie ist die republikanische Gouverneurin des US-Bundesstaats South Dakota: Kristi Noem. Die 52-Jährige wird derzeit als potenzielle Vizepräsidentin von Donald Trump gehandelt. Nun sorgte sie mit einer blutigen Anekdote für Empörung und Aufruhr. In ihrem Buch prahlt sie damit, ihre Hündin Cricket erschossen zu haben. Und damit nicht genug: Nun schlug sie vor, ebenfalls Joe Bidens Schäferhund Commander zu erschießen. Das Weiße Haus reagierte darauf.

„Sollte sich selbst kein Loch graben“ – Weißes Haus reagiert auf Noems Aussagen

Die Aussagen Noems nannte das Weiße Haus am Montag „verstörend“. Die USA seien ein Land, das Hunde liebe, sagte Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre laut Deutscher Presse-Agentur. Und eine Politikerin spreche darüber, sie zu töten. „Und das ist eine verstörende Äußerung. Ich würde ihr sagen, dass sie vielleicht aufhören sollte, sich selbst ein Loch zu graben.“

Donald Trumps mögliche Vize-Kandidatin Noem erschießt angeblich „untrainierbare“ junge Hündin

Ausgangspunkt des Ganzen war ein Auszug aus dem noch nicht veröffentlichten Buch von Noem, der dem britischen Guardian vorlag. Darin erzählt die Republikanerin von ihrer etwa 14 Monate alten Hündin „Cricket“, die angeblich „untrainierbar“ gewesen sei. Noem habe sie eigentlich für die Fasanenjagd trainieren wollen, wie die dpa schreibt, allerdings sei die Hündin zu ungestüm gewesen und habe das Wild verscheucht.

Die Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, spricht auf der Jahrestagung der National Rifle Association in Houston. Erst hat die republikanische Gouverneurin des US-Bundesstaats South Dakota mit der Erschießung ihres Hundes Cricket geprahlt - nun ruft sie mit Äußerungen über Joe Bidens Schäferhund das Weiße Haus auf den Plan.
Die republikanische Gouverneurin Kristi Noem hat zuerst mit der Erschießung ihres Hundes Cricket geprahlt – nun ruft sie mit Äußerungen über Joe Bidens Schäferhund das Weiße Haus auf den Plan. © Michael Wyke/AP/dpa

Nachdem sie dann auch noch die Hühner der Nachbarn gerissen und nach Noem geschnappt habe, sei die Republikanerin mit Cricket zu einer Kiesgrube und habe sie dort erschossen. Auch eine „böse und gemeine Ziege“, die ihren Kindern hinterhergejagt sei, habe sie danach kurzerhand getötet.

Am Wochenende wurde Noem in einer Fernsehsendung auf den Hund von US-Präsident Joe Biden angesprochen. Der deutsche Schäferhund Commander sorgte zuletzt für negative Schlagzeilen, als er mehrere Beamte des Secret Service biss. Er musste vergangenen Herbst das Weiße Haus verlassen.

Joe Biden, Präsident der USA, sitzt mit seinem Hund auf den Stufen vor dem Weißen Haus. Doch nun musste Commander sein Heim verlassen.
Joe Bidens Hund „Commander“ musste im vergangenen Herbst das Weiße Haus verlassen wegen mehrere Vorfälle. © dpa/APA Images via ZUMA Press Wire

Noem sagte über die Vorfälle: „Wie viele Menschen müssen angegriffen und gefährlich verletzt werden, bevor sie eine Entscheidung über einen Hund treffen und was mit ihm zu tun ist?“ Die Moderatorin Margaret Brennan hakte nach und fragte die Republikanerin: „Sagen Sie, er sollte erschossen werden?“ Noem antwortete laut dpa-Bericht, dass der Präsident die Verantwortung dafür trage.

Mit der brutalen Anekdote in ihrem Buch möchte Noem laut Bericht die Bereitschaft zeigen, als Politikerin auch „schwierige, unordentliche und hässliche“ Dinge zu tun, wenn es eben sein müsse. Ob dieser Standpunkt allerdings deutlich wurde, bleibt fraglich – sowohl bei Donald Trump als auch bei den Demokraten.

Republikanerin Kristi Noem als klare Gegnerin von Abtreibung

Bereits in der Vergangenheit erregte die umstrittene 52-Jährige nach dem Ende des Rechts auf Abtreibung in den USA in einem TV-Interview Aufsehen. „Jedes einzelne Leben ist kostbar“, entgegnete sie auf die Frage, ob ein minderjähriges Vergewaltigungsopfer das Kind bekommen müsse. „Ich glaube nicht, dass eine tragische Situation durch eine weitere Tragödie fortgeführt werden sollte.“

Vergangenes Jahr kündigte sie als republikanische Gouverneurin South Dakotas an, sie werde nicht nachlassen, bis jede Frau in South Dakota gewungen sei, eine ungewollte Schwangerschaft auszutragen.

Die demokratische Parteiführung, das Democratic National Committee (DNC), verfasste als Reaktion auf den Hunde-Eklat ein Statement im Namen der „Dogmocratic Party“ (in etwa: Partei der demokratischen Hunde). Das berichtet die dpa. Deren Ansage sei: „Wenn Ihr gewählte Politiker haben wollt, die nicht als Teil ihrer Buch-Tour damit angeben, wie sie brutal ihre Haustiere getötet haben, hört auf unsere Besitzer: Wählt Demokraten.“ (ful)

Auch interessant

Kommentare