News zum Ukraine-Krieg - Ukraine-Angriff auf Fähre zwingt Russen zu etwas, was sie seit Monaten vermeiden
Kiew habe in den vergangenen Tagen offiziell Kontakt mit Donald Trump und Kamala Harris, den beiden republikanischen und demokratischen Wettbewerbern im Rennen um die US-Präsidentschaft, aufgenommen. Die Ukraine befürchtet vor allem bei einem eventuellen Wahlsieg Trumps den Verlust der bisherigen US-Unterstützung im Kampf gegen Russland. „Wir waren in Kontakt mit seinem Team“, sagte Selenskyj.
Russisches Öllager brennt nach ukrainischem Drohnenangriff
Sonntag, 28. Juli, 08.45 Uhr: Bei einem neuen ukrainischen Drohnenangriff auf das russische Gebiet Kursk ist nach Behördenangaben ein Öllager in Brand geraten. Drei Treibstofftanks seien in Flammen aufgegangen, die Löscharbeiten dauerten an, teilte der amtierende Gouverneur Alexej Smirnow am Morgen in seinem Telegram-Kanal mit. „Unter den Bewohnern und den Arbeitern des Industrieobjekts wurde niemand verletzt.“ Demnach sind Dutzende Feuerwehrleute im Einsatz, um den Brand zu löschen.
Auch das Verteidigungsministerium in Moskau meldete erneut mehrere ukrainische Drohnenangriffe auf russisches Gebiet, darunter die Region Kursk. Allerdings werden in den Militärberichten stets nur die abgeschossenen Flugobjekte gemeldet, nicht die Treffer oder Schäden. Besonders auch die an der Grenze zur Ukraine gelegene Region Kursk ist immer wieder Ziel von Angriffen.
Nach Darstellung Smirnows trafen Trümmer einer abgeschossenen Drohne in einem Dorf des Gebiets Kursk auch ein Haus, das demnach in Brand geriet. Niemand sei verletzt worden. In der Kleinstadt Sudscha habe ein ukrainisches Flugobjekt einen Sprengsatz auf ein Wohnhaus abgeworfen, eine Frau sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden. Bereits am Vortag hatte Smirnow nach Drohnenangriffen auf zahlreiche Ortschaften mehrere Verletzte sowie Schäden an Häusern gemeldet.
Kiews Militärgeheimdienst: Donbass bleibt russisches Hauptziel
17.09 Uhr: Die russischen Streitkräfte setzen ihre Angriffsprioritäten nach Erkenntnissen des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR rund um den Donbass. „Dort werden aktuell die heftigsten Kämpfe ausgetragen“, sagte HUR-Vertreter Andrij Jusow im ukrainischen Fernsehen. Rund um das Kohlegebiet in der Ostukraine werde an fast allen Frontabschnitten gekämpft. „An allen anderen Abschnitten führt der Gegner Scheinangriffe und Ablenkungsmanöver durch.“
Vor allem in der Region südlich der Großstadt Saporischschja seien zahlreiche Scheinangriffe registriert worden. In Wirklichkeit seien diese jedoch auf Umgruppierungen und Neuaufstellungen auf russischer Seite zurückzuführen. Doch bleibe dies nicht ungefährlich, zumal Russland rund 90.000 Mann in der Region Saporischschja stationiert habe.
Nach Meinung ukrainischer MIlitärexperten reiche diese Menge an Soldaten zwar nicht für einen Frontdurchbruch aus, doch könne die ukrainische Armee durchaus unter Druck gesetzt werden.
Grenzschutz verhindert Flucht von über 20 ukrainischen Männern
Freitag, 26. Juli, 07.34 Uhr: Der ukrainische Grenzschutz hat über zwei Dutzend wehrpflichtige Männer an der Flucht ins Ausland gehindert. Mitteilungen der Grenzschützer zufolge wurden elf Männer im Gebiet Winnyzja und weitere 15 im Gebiet Odessa an der Grenze zur Republik Moldau aufgegriffen. Ein Teil der Männer wollte demnach in die von prorussischen Separatisten kontrollierte Region Transnistrien gelangen.
Fluchthelfern seien umgerechnet zwischen 3700 und über 9000 Euro gezahlt worden. Den Flüchtlingen droht nun eine Ordnungsstrafe für den Versuch des illegalen Grenzübertritts und eine Überstellung an das Kreiswehrersatzamt. Den Organisatoren drohen langjährige Gefängnisstrafen.
Im Gebiet Odessa versuchte darüber hinaus ein Mann, einen Grenzbeamten mit umgerechnet über 2300 Euro für seine Flucht nach Transnistrien zu bestechen. Er wollte mit seinem Auto über einen Feldweg in das Gebiet gelangen. Ihm drohen nun bis zu acht Jahren Gefängnis.
In den Karpaten unweit der rumänischen Grenze wurde zudem die Leiche eines weiteren Flüchtlings entdeckt. Nach Angaben der Behörde ist es bereits der zwölfte Leichenfund im Grenzgebiet in den Bergen seit dem russischen Überfall im Februar 2022.
Soldat betrunken? Russen-Panzer überfährt Auto - Fahrer stirbt
20.12 Uhr: In der russischen Grenzregion Belgorod hat Medienberichten zufolge ein Panzer ein Auto überrollt. Der Fahrer des Pkw starb nach Informationen des regionalen Internetportals „Pepel“ am Unfallort. Der Panzer missachtete demnach auf einer Kreuzung die Vorfahrt. Den Fotos zufolge fuhr er nach dem Unfall noch etwa 100 Meter, ehe er anhielt. „Nach Angaben von Augenzeugen war die Panzerbesatzung in unzurechnungsfähigem Zustand und hat... gelacht“, hieß es. Ob die Soldaten nüchtern waren, blieb unklar.
Russland führt seit über zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Immer wieder gibt es Berichte über marodierende russische Soldaten im Nachbarland.
Soldaten im Kriegsgebiet sollen nach Vorstellung der russischen Regierung ihre Fahrerlaubnis auch nach Unfällen oder Trunkenheit am Steuer vorläufig behalten dürfen. Allerdings kommt es durch die laxe Haltung auch immer wieder zu tödlichen Vorfällen im eigenen Land. Anfang des Monats hatten so ebenfalls in der Region Belgorod betrunkene Soldaten einen Pkw und dessen Fahrer platt gewalzt. Anschließend versuchten sie zu fliehen. Gegen den Panzerfahrer wurde inzwischen ein Strafverfahren eingeleitet.
Ukraine-Angriff auf Fähre zwingt Russland zu etwas, was sie seit Monaten vermeiden
17.20 Uhr: Der Drohnenangriff auf eine russische Eisenbahnfähre verschärft nach britischer Einschätzung die Logistikprobleme Russlands. Ukrainische Streitkräfte hatten Anfang der Woche die Fähre Slawjanin im südrussischen Hafen „Kawkas“ beschädigt. „Der Angriff wird Russland mit ziemlicher Sicherheit weitere logistische Probleme bei der Belieferung seiner Besatzungstruppen in der Südukraine und dem regionalen Export von Flüssiggas bereiten“, teilte das britische Verteidigungsministerium mit.
Die Fähre gilt als eine wichtige Verbindung zu der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Die Brücke nach Kertsch auf der Krim ist wegen Luftalarms immer wieder zeitweilig gesperrt, weshalb Fähren oft zum Einsatz kommen.
Von drei Eisenbahnfähren, die die Meerenge passierten, habe die Slawjanin die größte Kapazität, schrieben die Briten auf der Plattform X. Nachdem die beiden anderen Fähren bei Raketenangriffen Ende Mai beschädigt worden seien, sei die Slawjanin wieder eingesetzt worden als einzige Roll-on-Roll-off-Eisenbahnfähre.
Seien solche Fähren auch nur vorübergehend nicht betriebsfähig, bedeute dies höhere Kosten und weniger Flexibilität beim Transport von Treibstoff, Munition und Equipment, teilte London mit. Russland sei höchstwahrscheinlich dazu gezwungen, seine Sicherheitsverfahren zu ändern und den Transport von Treibstoffzügen über die Brücke zu riskieren - das habe es seit dem ersten Angriff auf die Brücke im Oktober 2022 zu vermeiden versucht.
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