89,6 Tage Wartezeit: Ebersberger Finanzamt ist das zweitlangsamste Bayerns

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Eingang zum zweitlangsamsten Finanzamt Bayerns am Schlossplatz in Ebersberg. © Stefan Rossmann

Schneckentempo: Das Ebersberger Finanzamt ist das zweitlangsamste in Bayern. Im Schnitt mussten die Menschen im Landkreis im vergangenen Jahr 89,6 Tage auf ihre Steuererstattung warten.

Ebersberg – Das Ebersberger Finanzamt wird immer langsamer. Im Schnitt mussten die Menschen im Landkreis Ebersberg im vergangenen Jahr 89,6 Tage auf ihre Steuererstattung warten. Damit belegt das Finanzamt Ebersberg den vorletzten Platz unter den Finanzämtern Bayerns, wie aus einer aktuellen Datenerhebung des Portals Lohnsteuer-kompakt.de hervorgeht. Auf dem letzten Platz im Freistaat landete das Finanzamt Augsburg-Stadt mit einer Bearbeitungsdauer von 93,1 Tagen. Im Jahr 2022 hatte Ebersberg bayernweit noch den drittletzten Platz belegt. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer lag damals bei 74,2 Tagen.

Das schnellste Amt Bayerns braucht nur 33,6 Tage

Am schnellsten arbeitete 2023 im Freistaat das Finanzamt Zwiesel mit Außenstelle Viechtach mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 33,6 Tagen, bundesweiter Spitzenreiter sind die Finanzbeamten des Finanzamts Herne in Nordrhein-Westfalen. Dort betrug die Bearbeitungszeit für eine Einkommenssteuererklärung lediglich 29,8 Tage. Weit abgeschlagen auf dem letzten Platz landete das Finanzamt Hameln-Holzminden in Niedersachsen mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 114,7 Tagen. Dort warteten Steuerpflichtige also fast vier Mal so lange auf ihren Steuerbescheid als in Herne.

„Insgesamt ist die Bearbeitungszeit der einzelnen Finanzämter erneut langsamer geworden“, sagt Felix Bodeewes vom Portal Lohnsteuer-kompakt.de. „Der bundesweite Schnitt lag 2021 noch bei 49 Bearbeitungstagen und 2022 bereits bei 53,6 Tagen. Im vergangenen Jahr hat sich die Bearbeitungszeit erneut verlangsamt auf durchschnittlich 56,86 Tage.“

488 Finanzämter für Ranking berücksichtigt

Die Bearbeitungszeiten der Finanzämter wurden nach Angaben des Portals von Montag anhand von über 400 000 über Lohnsteuerkompakt.de im vergangenen Jahr erstellten Steuererklärungen anonym erhoben. Insgesamt seien 488 Finanzämter berücksichtigt worden, wobei pro Finanzamt mindestens 50 Steuererklärungen eingereicht worden seien.

In zehn Bundesländern hätten Steuerpflichtige deutlich länger auf ihre Steuererstattung warten müssen. „Der Grund ist die hohe Arbeitsbelastung in den Finanzämtern wegen der Grundsteuererklärung“, sagt Felix Bodeewes, Geschäftsführer von Lohnsteuer-kompakt.de. „Zwar haben trotz der Fristverlängerung viele Grundsteuerpflichtige ihre Grundsteuererklärung nicht abgegeben, doch macht sich der hohe Arbeitsaufwand dennoch bemerkbar.“

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