Biden witzelt über Trumps Geldsorgen - und sticht Vorgänger finanziell aus

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Der amtierende US-Präsident Joe Biden bei einem Wahlkampfauftritt am 11. März 2024 in New Hampshire. © IMAGO/Kyle Mazza/TheNews2

Trump kann die Kaution im Prozess wegen Finanzbetrug nicht aufbringen. Ein verzweifelter Spendenaufruf soll helfen. Denn die hohen Rechtskosten haben auch Einfluss auf die Wahlkampfkasse.

Washington – Der frühere US-Präsident Donald Trump wurde in einem Zivilprozess wegen Finanzbetrugs verurteilt. Allerdings ist er derzeit nicht in der Lage, die im Fall gegen Trump geforderte Kaution in Höhe von rund 464 Millionen US-Dollar (427 Millionen Euro) zu hinterlegen. Nun könnte ihm die Beschlagnahmung von Vermögenswerten oder gar Privatinsolvenz drohen. Während der Immobilienmogul seine Anhänger zu Spenden aufruft, macht der amtierende US-Präsident Joe Biden Witze über Trumps Geldsorgen.

Kaution „praktisch unmöglich“ aufzubringen: Vermögenswerte wären „für immer weg“

Trump zelebriert regelmäßig sein Image als erfolgreicher Geschäftsmann. Bröckelt nun die Fassade? Fakt ist: Die Frist für das Hinterlegen der Kaution läuft am kommenden Montag aus und die Millionen lassen sich nicht auftreiben. Eine fristgerechte Zahlung sei laut Trumps Anwälten „praktisch unmöglich“. Ohne die Hinterlegung der Kaution kann allerdings auch der Berufungsantrag in dem Fall nicht geprüft werden. Der Republikaner schimpfte in seinem sozialen Netzwerk Truth Social über eine „Hexenjagd“ und erklärte seinen Anhängern, warum er das Geld nicht aufbringen könne.

Kautionsversicherer würden einen so hohen Betrag nicht übernehmen und auch ein Verkauf seiner Vermögenswerte sei nicht möglich. „Wenn ich Vermögenswerte verkaufe und dann in der Berufung gewinne, wären die Vermögenswerte für immer weg“, schrieb Trump am Donnerstag. Es ist nicht das einzige Urteil, das Trump teuer zu stehen kommt: Auch im Verleumdungsprozess der Autorin Jean Carroll musste der Republikaner eine Sicherheitsleistung in Millionenhöhe hinterlegen.

Trump knapst Gelder aus Wahlkampfkasse für Rechtskosten ab

Allein im Februar knapste Trump laut einem Bericht an die Bundeswahlkommission mehr als fünf Millionen US-Dollar seiner Spendengelder für juristische Kosten ab. Im vergangenen Jahr seien mindestens 50 Millionen US-Dollar der Kampagne in Rechtskosten geflossen, berichtete die New York Times. Das schlägt sich im Wahlkampfbudget nieder: Während Joe Biden Ende Februar 71 Millionen US-Dollar in der Wahlkampfkasse hatte, waren es bei Trump laut New York Times 33,5 Millionen. Im Februar lief es für Joe Biden auch beim Spendensammeln besser: Der Demokrat konnte 21,3 Millionen Dollar sammeln, die Kampagne von Trump nahm im gleichen Zeitraum 10,9 Millionen Dollar ein.

Biden witzelt über finanzielle Probleme Trumps: „Ich kann dir nicht helfen, Donald“

Trumps Wahlkampfteam wandte sich angesichts der millionenschweren Kaution zuletzt direkt an die Anhänger. „Die Demokraten denken [...], dass ich aufgeben werde, wenn sie mir mein Geld wegnehmen, um meine Kampagne zu unterdrücken“, zitiert der Spendenaufruf Trump. „Lasst eure dreckigen Hände vom Trump Tower“, so das Schreiben unter Anspielung auf drohende Beschlagnahmungen weiter. „Patrioten“ seien deshalb zu Spenden zwischen 20,24 bis 3.300 US-Dollar aufgerufen, hieß es.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Dallas witzelte der amtierende US-Präsident Joe Biden über die finanziellen Probleme seines Konkurrenten, wie Newsweek berichtete. Erst neulich sei dieser geschlagen aussehende Mann zu ihm gekommen und habe gesagt: „Herr Präsident, ich brauche Ihre Hilfe. Ich bin hoch verschuldet. Ich bin völlig ruiniert.“ Daraufhin habe Biden geantwortet: „Donald, es tut mir leid. Ich kann dir nicht helfen.“ Medienberichten zufolge quittierte das Publikum den Scherz mit Gelächter.

Doch wer zuletzt lacht, lacht am besten, heißt es. Donald Trump lag in einer ipsos-Umfrage zur US-Wahl 2024 zuletzt zwar um einen Prozentpunkt hinter Biden. Angesichts einer Fehlerspanne von +/-1,8 Prozentpunkten und zwölf Prozent unentschlossenen Wählern ist das kein besonders komfortabler Vorsprung für den Demokraten.

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