Insolvenz bei deutscher Kult-Automarke gemeldet
Die nächste Insolvenz in Deutschland. Jetzt trifft es wohl auch einen für Luxus-Modelle bekannten Autohersteller. Das geht aus Gerichtsakten hervor.
Saarbrücken – Schwarzer Adler auf blauem Grund. Dieses Auto-Logo sorgt bei Auto-Fans sofort für ein Prickeln. Doch die Kult- und Luxus-Automarke Isdera aus Deutschland muss nach neuesten Informationen Insolvenz anmelden. Über die Hintergründe und wie es mit dem Autohersteller aus dem Saarland weitergehen wird, ist bislang wenig bekannt.
Die Insolvenz des Auto-Herstellers geht aus einer Veröffentlichung des Amtsgerichts Saarbrücken hervor. Demnach handelt es sich um ein „Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen“ der Isdera AG in St. Ingbert. In der Aussendung heißt es weiter, dass Rechtsanwalt Thomas Becker am 11. April zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Isdera AG bestellt wurde. Dieser hat damit die „Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über das Vermögen der Schuldnerin einschließlich des Rechts zum Einzug von Bankguthaben und anderen Forderungen“. Weitere Angaben gibt es allerdings nicht.
Die Abkürzung Isdera steht für „Ingenieurbüro für Styling, Design und Racing“ und wurde 1982 in Leonberg gegründet. Erst seit 2024 befindet sich der Sitz des Automobilherstellers in St. Ingbert. Isdera bedeutet in der Auto-Welt exklusiven Luxus und Sportlichkeit. Wem etwa ein Ferrari zu gewöhnlich war, der konnte etwa auf einen Isdera zurückgreifen. Gegründet wurde die Firma von Eberhard Schulz, der zuvor als Entwickler bei Porsche tätig war.

Extravaganter Sport-Wagen-Luxus: Auto-Marke Isdera offenbar insolvent
Isdera setzte dabei nie auf Massenware, sondern vielmehr auf Extravaganz und exklusive Kleinstserien. Natürlich zu absoluten Höchstpreisen. Doch mit seinen ausgefallenen Designs sorgte Isdera immer wieder für Aufsehen in der Auto-Welt. Am bekanntesten sind die Modelle Spyder (1983), Imperator (1984), Commendatore (1993) und der Autobahnkurier (2006). Nach Angaben der Wirtschaftswoche nutzte Isdera in seinen Autos etwa extrem leistungsstarke, modifizierte Mercedes-Motoren und ausgefallenen Designs für Aufsehen. Für Gründer Schulz ging es nach eigenen Angaben dabei nur um die „reine Leidenschaft“. Verdient habe er an den Luxus-Autos kaum, so der Bericht der WiWo.

2016 verkaufte der Gründer Isdera dann an die Sinfonia AG. Diese entwickelte gemeinsam mit chinesischen Partnern den E-Sportwagen Commendatore GT. doch wirklich anknüpfen an die Erfolge der 80er und 90er Jahre konnte man nicht. Wie es nach der Insolvenz mit Isdera weitergeht, ist nach dem Bericht des Fachblatts aktuell offen und soll sich erst in den kommenden Monaten zeigen.
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Deutschland wird aktuell von einer Welle von Insolvenzen getroffen. Auch viele Auto-Zulieferer müssen Insolvenz anmelden. Die Trump-Zölle machen die Lage dabei wohl nicht besser. Audi hat etwa angekündigt, vorerst keine Autos mehr in die USA zu liefern.(rjs)