„Katastrophe“: Freibad-Betreiber schlagen Alarm – mitten im Sommer
Trotz Sommerferien bleiben viele Freibäder leer. Deshalb werden jetzt die Öffnungszeiten angepasst, manche Bäder schließen sogar ganz.
München – Viele deutsche Freibäder sind trotz der laufenden Sommerferien nahezu leer. Wechselhaftes Wetter und ein Mangel an Personal setzen den Schwimmbändern zu. In Nordrhein-Westfalen, einem der am dichtesten besiedelten Bundesländer, wurden bereits die Öffnungszeiten einiger Bäder reduziert. So öffnet das Stenkhoffbad in Bottrop nur noch von 12 bis 18 Uhr, während es am Wochenende wieder von 9 bis 19 Uhr zugänglich sein soll.
Freibäder schließen und Hallenbäder bieten keine Ausweichmöglichkeit
Nicht nur das Wetter, sondern auch der Personalmangel führt zu diesen Einschränkungen, betont die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen. Eine Sprecherin erläuterte: „Und wenn nicht einige Hallenbäder wegen Revisionsarbeiten geschlossen wären, würden sicherlich einige Betriebe darüber nachdenken, das Freibad früher zu schließen und das Personal ins Hallenbad zu schicken.“ Reinhard Nowak, Vorsitzender des Landesverbandes NRW des Bundesverbands der Deutschen Schwimmmeister, bestätigt, dass solche Maßnahmen bereits seit 2017 beobachtet werden.

Die Stadtwerke München informieren auf ihrer Website, dass die Öffnungszeiten der Münchener Freibäder je nach Wetterbericht des Bayerischen Rundfunks (BR) angepasst werden könnten. Die Bäder Naturbad Maria Einsiedel, Dante-Freibad, Michaeli-Freibad, Freibad West und Ungererbad sollen bei Temperaturen unter 20 Grad komplett geschlossen bleiben.
Wechselhafte Saison: Freibad in Thüringen schließt nicht zum ersten Mal dieses Jahr
Im Saale-Holzland-Kreis bleibt das Freibad Kahla aufgrund der Wetterbedingungen geschlossen. Bürgermeister Jan Schönfeld erklärte der Ostthüringer Zeitung, dass es bei anhaltendem Regen keinen Sinn mache, das Personal zu beschäftigen. Diese vorübergehende Schließung ist in dieser Saison nicht die Erste.
Auch im Kreis Unna sind die Besucherzahlen stark rückläufig, wie Antenne Unna berichtet. Das Bornekampbad in Unna beschreibt die Lage als „Katastrophe“. Trotz einer angenehmen Wassertemperatur von 27,5 Grad bleiben die Gäste fern. Ein Sprecher des Freibads Schöne Flöte in Holzwickede erklärte, dass die schwankenden Besucherzahlen die Personalplanung erschweren. Kürzere Öffnungszeiten sind jedoch bisher nicht vorgesehen.
Freibad-Saison: Bisher kaum veränderten Öffnungszeiten in Großstädten
In Großstädten wie Köln und Dortmund sind bislang keine Änderungen der Öffnungszeiten geplant, wie Sprecherinnen der jeweiligen Bäder bestätigten. Gewitter könnten jedoch zu kurzfristigen Schließungen führen. Eine Sprecherin der Sportwelt Dortmund sagte: „Ende Juni und Anfang Juli waren die Bäder sehr gut besucht, aufgrund des schlechteren Wetters sind nun vermehrt die ‚Schwimmer‘ in den Bädern, aber weniger Gäste, die sich nur sonnen oder zum Baden kommen.“
Nicht nur das Wetter kann ein Grund sein, dem Freibad fernzubleiben. Ein Bademeister warnt vor diesem Alarmsignal. Dagegen trifft ein Freibad-Imbiss eine kuriose Entscheidung. (sv/dpa)