Gasheizungen vor dem Aus – was Verbraucher jetzt wissen müssen

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Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Das bedeutet das Aus für Gasheizungen – mancherorts sogar schon früher. Was das für Verbraucher bedeutet:

Die deutsche Regierung hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt: Bis 2045 soll das Land klimaneutral werden. Ein zentraler Baustein dieser Strategie ist der Ausstieg aus Gasheizungen, der gar nicht so weit weg liegt. Für viele Verbraucher bedeutet dies eine große Umstellung, sowohl finanziell als auch organisatorisch. Was bedeutet der in Aussicht stehende Gas-Ausstieg für alle, die aktuell mit Gas heizen?

Person dreht an Thermostatkopf – Gasheizungen stehen vor dem Aus, mit Konsequenzen für Verbraucher.
Viele werden in ein paar Jahren das Thermostat an ihrer Gasheizung für immer herunterdrehen, denn der Energieträger steht vor dem Aus. © Thomas Banneyer/dpa

Gasheizungs-Verbote und -Fristen

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) legt fest, dass fossile Energieträger beim Heizen schrittweise durch erneuerbare Energien ersetzt werden müssen. Seit 2024 dürfen in Neubauten nur noch Heizungen installiert werden, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Für Bestandsbauten gelten Übergangsfristen.

Ab 2029 müssen bestehende Gasheizungen schrittweise erneuerbare Energien integrieren. Ab 2045 sind fossile Heizungen endgültig verboten. Eine zentrale Rolle spielt die kommunale Wärmeplanung, die bis 2028 abgeschlossen sein soll. Doch in manchen Regionen könnte der Hahn durchaus schon früher abgedreht werden, wie HEIDELBERG24 berichtet.

Gasheizung für immer abgestellt – in manchen Regionen früher als in anderen

Langfristig dürften viele Gasnetze nach und nach stillgelegt werden, wie es bereits Städte wie Mannheim planen. Der Umstieg auf Biogas oder Wasserstoff ist mit Unsicherheiten verbunden, da die Infrastruktur noch nicht ausreichend entwickelt ist. Verbraucher sollten sich daher frühzeitig informieren und auf erneuerbare Energien umstellen. Hausbesitzer sollten sich daher frühzeitig informieren, welche Energieversorgung in ihrer Region geplant ist.

Und auch finanziell stehen alle, die mit Gas heizen, zunehmend unter Druck. Die Preisentwicklung für Gas zeigt steil nach oben, wie auch das Beispiel der Stadt Mannheim mit den geplanten Gas-Preiserhöhungen des MVV zeigt. Neben steigenden Netzentgelten treibt auch die CO₂-Bepreisung die Kosten in die Höhe. Der europäische Emissionshandel (ETS2) wird ab 2027 eingeführt und könnte den CO₂-Preis pro Tonne auf bis zu 300 Euro anheben. Dies würde die Heizkosten für Gas erheblich verteuern.

Was für Möglichkeiten haben Gas-Kunden?

Verbraucher sollten sich frühzeitig auf den Umstieg vorbereiten. Wer eine Wohnung mit einer gasbetriebenen Heizanlage mietet, muss mit dem jeweiligen Vermieter klären, inwieweit eine Umstellung auf andere Systeme in den nächsten Jahren geplant ist. Privateigentümer sollten sich zudem informieren, ob und wann das Gasnetz in der Region stillgelegt wird. Eine Energieberatung kann helfen, die passende Heizung zu finden. Der Bund übernimmt bis zu 50 Prozent der Kosten für eine solche Beratung.

Als Alternativen zu Gasheizungen stehen Wärmepumpen, Biomasseheizungen und solarthermische Anlagen zur Verfügung. Auch der Anschluss an ein Wärmenetz oder die Nutzung von Biogas sind mögliche Optionen. Wichtig ist, dass Verbraucher sich rechtzeitig über die verfügbaren Förderprogramme informieren und diese nutzen. Der Staat fördert den Umstieg: Bis zu 70 Prozent der Kosten für eine neue Wärmepumpe können durch Zuschüsse gedeckt werden. Haushalte mit geringerem Einkommen erhalten zusätzlich einen Einkommensbonus.

Steigende Gaspreise – so sparst du Heizkosten

Kurzfristig können Verbraucher ihre Heizkosten durch einfache Maßnahmen senken: Fenster und Türen abdichten, die Raumtemperatur um ein Grad senken oder Vorhänge nutzen, um Wärme im Raum zu halten. Auch im richtigen Zeitpunkt die Heizung herunterdrehen spart Geld. Solche Maßnahmen sparen bis zu sieben Prozent der Heizkosten ein. (dpa/paw)

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