Neue Studie: Viele Jahre länger leben durch eine Angewohnheit

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Die biologische Lebenserwartung von uns Menschen kann man selbst ganz leicht verlängern. Man muss nur ein paar Gewohnheiten in den Alltag einbauen.

„Bewegung ist gesund.“ Diese Aussage ist den meisten Menschen nicht neu und von irgendeinem Arzt, Apotheker, Physiotherapeuten oder Sportlehrer hat sie sicher jeder schon einmal gehört. Wie gesund Bewegung tatsächlich ist, hat jetzt eine neue Studie herausgefunden, die belegen will, dass Menschen, die sich körperlich betätigen, tatsächlich um Jahre länger leben als Menschen, die eher die Coach dem Laufband oder das Auto dem Fahrrad vorziehen.  

Jahre länger leben: Neue Studie belegt höhere Lebenserwartung bei Sportlichkeit

Um herauszufinden, wie sich alltägliche Bewegung tatsächlich auf die Lebenserwartung einer Person auswirken kann, haben Forschende alte Daten von 2003 bis 2006 der „National Health and Nutrition Examination Survey“ analysiert. In dieser Umfrage wurde vor etwa 20 Jahren mit einem Schrittmesser untersucht, wie aktiv Studienteilnehmer ab einem Alter von 40 Jahren aus den USA waren. Das Forscherteam von Lennert Veerman von der Griffith University School of Medicine and Dentistry an der australischen Gold Coast zog zum Vergleich die Daten der Todesfälle von 2017 des „National Centre for Health Statistics“ heran.

Bewegung in den Alltag einzubauen, bedeutet ein längeres Leben. So viele Jahre Kann man gewinnen.
Bewegung in den Alltag einzubauen, bedeutet ein längeres Leben. So viele Jahre Kann man gewinnen. © Imago

In den Ergebnissen, die im British Journal of Sports Medicine veröffentlicht wurden, kam heraus, dass die Amerikaner, die sich mehr bewegten und laut den Schrittzählern schneller gingen, eine höhere Lebenserwartung hatten. Wer täglich 160 Minuten bei einem Tempo von 4,8 km/h spazieren ging, erhöhte die eigene durchschnittliche Lebenserwartung von 78,6 Jahren auf fast 84 Jahre. Der größte Lebenszeitzuwachs pro Stunde Gehen war bei den Personen in der Gruppe mit der niedrigsten Aktivität zu verzeichnen. Bei ihnen hätte jede zusätzliche Stunde Gehen die Lebenserwartung um 376,3 Minuten, also etwa 6,3 Stunden verlängern können.

Bewegung im Alltag wichtig: Positive Auswirkungen auf Körper und Geist

Wer sich im Alltag mehr bewegt und Wege hin und wieder zu Fuß oder mit dem Rad statt mit dem Auto bewältigt, tut seiner Gesundheit im Gesamten etwas Gutes. Regelmäßige Bewegung stärkt nicht nur den Bewegungsapparat, sondern laut dem Robert Koch Institut auch das Herz-Kreislaufsystem und fördert die Entwicklung des Muskel-Skelettsystems. Durch körperliche Aktivität werden Muskeln und Gelenke gestärkt, die Durchblutung verbessert und die Herzmuskulatur trainiert. Das Herz kann mehr Blut pumpen, was zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Körpers führt. Zusätzlich wird die Atemmuskulatur gestärkt.

Das hat auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit: Bewegung fördert laut Stiftung-gesundheitswissen.de die Ausschüttung von Glückshormonen wie Endorphinen und trägt dazu bei, Stresshormone wie Kortisol abzubauen. Menschen, die regelmäßig aktiv sind, leiden außerdem seltener unter Depressionen oder Angstzuständen. Außerdem wirkt sich Bewegung positiv auf die Denkfähigkeit aus, weil das Gehirn besser durchblutet und somit besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.

Bewegung im Alltag ist gesund – in jedem Alter

Wer schon etwas betagter ist und nie besonders sportlich aktiv war, muss aber nicht glauben, dass es zu spät ist, damit anzufangen. Im Gegenteil: Bewegung ist für Senioren besonders wichtig, da sie die Gesundheit fördert und den natürlichen Alterungsprozess verlangsamt. Ausdauernde Sportarten wie Laufen oder Fahrradfahren sind laut Aok.de ideal, da sie den Kreislauf anregen, den Stoffwechsel fördern und das Risiko für Krankheiten wie Diabetes und Demenz senken. Auch gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen sind hervorragend geeignet, da sie die Muskulatur erhalten und gleichzeitig die Gelenke entlasten.

Durch regelmäßige Bewegung wird der Körper insgesamt fitter, was zu mehr Lebensqualität und Selbstständigkeit führt. Man sollte sich aber bei der Auswahl der Sportarten und der Trainingsbelastung an das eigene Alter und Fitnessniveau anpassen. Für Unsichere oder Personen, die Angst vor Verletzungen haben, empfiehlt sich die Unterstützung durch Trainer oder Physiotherapeuten.

Immer in Bewegung: So kann man Aktivitäten in den Alltag einbauen

Mit dem Auto ins Fitnessstudio fahren und dann eine Stunde auf dem Ergometer verbringen – das hat noch nie viel Sinn ergeben. Außerdem braucht es mehr Zeit als einfach von vornherein in der Natur radeln zu gehen. Und auch sonst kann Bewegung oft effizient in den Alltag eingebaut werden. Neben dem regelmäßigen Radfahren gibt es weitere Tipps.

Man kann laut Herzstfitung.de zum Beispiel die Mittagspause auf der Arbeit für einen Spaziergang nutzen. Oder aber man trickst sich selbst ein wenig aus und steigt zum Beispiel eine Bahnstation früher aus oder parkt das Auto weiter weg, um noch ein Stückchen laufen zu müssen. Außerdem kann man die Treppe nutzen statt des Fahrstuhls, sich mit Freundin nicht im Café zum Kuchenessen, sondern zum Spazierengehen verabreden, Gartenarbeit und Putzen zum Workout machen oder beim Abendfilm nicht vor dem Fernseher sitzen, sondern auf der Stelle laufen. Hauptsache, man bleibt in Bewegung.

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