In Egling und Wolfratshausen fühlen sich Bürger in jüngster Zeit von „lauten“ Jets gestört. Unsere Zeitung hakte deshalb bei der Deutschen Flugsicherung nach.
Egling/Wolfratshausen - Gut 70 Kilometer liegen zwischen dem Erdinger Flughafen und den Kommunen Egling und Wolfratshausen. Trotzdem fühlen sich einige Anwohner in beiden Orten in jüngster Zeit von „lauten“ Jets gestört, die im Anflug auf die Landeshauptstadt den Himmel über dem nördlichen Landkreis queren. Nicht selten würden die Maschinen dabei über Egling den Schub herausnehmen, und circa 3000 Meter über die Großgemeinde hinwegfliegen, behauptete ein Eglinger Bürger. Unsere Zeitung hakte deshalb bei der Deutschen Flugsicherung nach.
Flugzeuge über Egling: Deutsche Flugsicherung stellt klar - „Nichts Außergewöhnliches“
Während des Telefonats mit unserer Zeitung schaut sich Robert Ertler, Leiter Externe Kommunikation/Medien für die Region Süddeutschland, die besagte Gegend im Zeitraum von einer Woche auf dem Flugradar an. Über die Internetseite lässt sich weltweit jedes Flugzeug verfolgen. „Eine Maschine sehe ich hier, die flog 15 000 Fuß, das sind 4500 Meter, tief, eine andere 12 000 Fuß, also 3600 Meter“, sagt Ertler. „Aber das ist nichts Außergewöhnliches.“ Die Behauptung, dass Flieger über Egling im Sinkflug den Schub herausnehmen, kann er nicht bestätigen.
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Etwa ab 12 000 Fuß seien die Luftfahrzeuge auf dem Boden zu hören. „Allerdings ist diese Zahl sehr subjektiv. Sie hängt zum Beispiel vom Wetter ab. Wenn Luft nicht so dicht ist, hört man sie mehr.“
Flugzeuge unter 3000 Metern: In der Regel stecken Sicherheitsgründe dahinter
Fliege ein Flugzeug tatsächlich einmal unter 3000 Meter über Egling oder Wolfratshausen hinweg, geschehe dies laut Ertler aus Sicherheitsgründen. Wenn der Lotse die Maschine etwa umleiten muss, zum Beispiel wegen eines Gewitters. Apropos Gewitter: Die Zahl der sogenannten Wetterereignisse hat Robert Ertler zufolge heuer um 40 Prozent zugenommen. „Das ist viel.“ Zum Teil könnte das ein Grund sein, dass Menschen die Geräusche der Flieger intensiver wahrnehmen.
Letztendlich liege es jedoch im wirtschaftlichen Interesse der jeweiligen Fluggesellschaft, den Sinkflug auf den Flughafen in Erding so spät wie möglich zu starten. „Denn das spart Kerosin“, so Robert Ertler von der Flugsicherung. kof