Die Freiwillige Feuerwehr Obersöchering setzt in der Führungsspitze auf personelle Kontinuität: Sowohl Markus Kennerknecht als auch Thomas Bernhard wurden bei der jüngsten Feuerwehrversammlung für weitere sechs Jahre in ihren Ämtern als Kommandant respektive stellvertretender Kommandant bestätigt.
Es läuft gut bei der Freiwilligen Feuerwehr von Söchering – richtig gut. Die Floriansjünger sind in der rund 1600 Einwohner zählenden Dorfgemeinde eine feste Institution. 110 aktive Feuerwehrleute weist die aktuelle Mannschaftsstärke auf. Davon können viele größere Gemeinden nur träumen. Obwohl es in Söchering keine Jugendfeuerwehr gibt, ist die Rekrutierung seit jeher kein Problem. Nachwuchswerbung braucht es nicht. Das bringt den Vorteil, dass man „den Fokus auf das eigentliche Geschäft der Feuerwehr richten kann“, wie es Kommandant Markus Kennerknecht formuliert.
Der 38-Jährige ist seit 2019 der oberste Einsatzleiter der Söcheringer Feuerwehr – und er wird es auch die kommenden sechs Jahre bleiben. Seine Wiederwahl und die seines Stellvertreters Thomas Bernhard war bei der jüngsten Feuerwehrversammlung nur eine Formsache. Ebenso wie die einhellige Bestätigung der Kommandantenkür durch den Gemeinderat. „Die Feuerwehr ist in der Bevölkerung anerkannt. Das sind vom Charakter her alles gute Leute mit hoher Einsatzbereitschaft und hohem Ausbildungsstand“, lobt Bürgermeister Reinald Huber: „Und sie sind jedes Mal unglaublich schnell nach der Alarmierung vor Ort. Das bewundere ich.“
Demnächst wird ein neues Löschfahrzeug angeschafft
Natürlich muss der Rathauschef den Eifer „seiner“ Wehr ab und zu bremsen. Das Feuerwehrwesen ist teuer. Demnächst wird ein neues Löschfahrzeug angeschafft – für rund 680 000 Euro. Auch die Einsatzkleidung muss finanziert werden, was bei der Mannschaftsstärke kein Pappenstiel ist. „Sie können manchmal lästig sein. Aber sie kümmern sich um ihren Laden. Sie tun es für die Feuerwehr – und sie sind wirklich vernünftig“, skizziert Huber in salopper Wortwahl das Zusammenspiel der örtlichen Floriansjünger mit der Gemeinde. „Feuerwehr ist nicht mehr billig“, weiß auch Markus Kennerknecht: „Aber wenn man jemandem damit helfen kann, dann ist es gut angelegtes Geld.“
Technische Hilfsleistungen und dabei vor allem Verkehrsunfälle auf den umliegenden Fernstraßen sind inzwischen der Haupteinsatzbereich der Söcheringer Feuerwehr. Mitunter müssen Schwerverletzte oder wie zuletzt bei einem Verkehrsunfall bei Habach auch Tote aus den Fahrzeugen geborgen werden. Psychologisch keine einfache Angelegenheit. Nach den Einsätzen trifft man sich in der Regel zu Nachbesprechungen. „Wir sind gute Kameraden. Wir arbeiten die Geschehnisse intern auf“, sagt Kennerknecht, der auch im Hauptberuf bei der Feuerwehr tätig ist, nämlich als Brandinspektor bei der Berufsfeuerwehr München.
Der Trend hin zu mehr technischen Hilfsleistungen heißt aber nicht, dass bei der Söcheringer Wehr andere Sparten vernachlässigt werden. „Mit 28 aktiven Atemschutzträgern sind wir gut aufgestellt“, versichert Kennerknecht. Und die Zahl an Brandeinsätzen könnte in Zukunft wieder ansteigen – Stichwort „Garagenbrand“: „Die Akku-Thematik unter anderem bei Elektrofahrzeugen und -rädern wird uns die nächsten Jahre sicher auch treffen“, prognostiziert Thomas Bernhard.
Große Feier im nächsten Jahr
Im nächsten Jahr steht aber für die Söcheringer Feuerwehr erst einmal das 150-jährige Gründungsjubiläum auf dem Programm. Der Anlass wird vom 18. bis 22. Juni 2026 natürlich groß gefeiert. „In Söchering war die Feuerwehr immer schon dominant“, sagt Markus Kennerknecht: „Bei der Feuerwehr trifft sich alles. Da kommen viele Mitglieder aus anderen Vereinen zusammen. Und jeder bringt seine Stärken ein.“