Ein Jahr nach der Eröffnung: Alle Geschäfte im BGZ2 vermietet - Was ist an den Gerüchten um Aldi dran?

  • Doris Schmid
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Ein Jahr nach der Eröffnung sind die Geschäfte und fast alle Wohnungen im BGZ2 vermietet. Was ist an den Gerüchten um einen möglichen Umzug von Aldi dran?

Geretsried – Am 9. März vor einem Jahr eröffneten Aldi und Rossmann ihre Geschäfte in der Neuen Mitte. Ein Nagelstudio, eine Boutique und eine Poststation ergänzen das Angebot im BGZ2, das die Baugenossenschaft Geretsried (BG) errichtet hat. Laut Geschäftsführer Wolfgang Selig sind nun alle gewerblichen Einheiten sowie auch fast alle der gut 90 Wohnungen vermietet. Bleibt Aldi in der Neuen Mitte oder zieht der Discounter zurück an die Banater Straße? Auf Nachfrage unserer Zeitung äußert sich das Unternehmen zu diesem Gerücht.

Gastronomie zieht neben Rossmann ein

Vor dem Wohn- und Geschäftshaus an der Egerlandstraße stehen derzeit neben Baken auch Bauzäune und ein Container – im ersten Obergeschoss und im Erdgeschoss sind Umbauarbeiten im Gange. Selig erklärt, dass derzeit aus einer 110 Quadratmeter großen Büroeinheit, die bis dato noch nicht vermietet war, zwei kleinere gemacht werden. Dafür habe man leichter Mieter gefunden, sagt er. Wie berichtet ist auch die Gastronomiefläche neben der Drogerie Rossmann vergeben. Um wen es sich handelt, will der Geschäftsführer nicht verraten. Dem Hörensagen nach soll dort ein indisches Restaurant einziehen. Einen Eröffnungstermin kann Selig nicht nennen. Nur so viel: „Die Umbaumaßnahmen werden noch ein paar Monate dauern.“ Der Ausbau erfolge in Absprache mit dem Pächter. „Er soll nach seinen Wünschen mitgestalten dürfen. Das haben wir bewusst so gemacht“, sagt Selig.

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Seit Anfang des Jahres gibt es im BGZ 2 eine automatische Poststation. Es können Brief- und Paketmarken gekauft sowie Pakete aufgegeben und empfangen werden. In die Station ist auch ein Briefkasten integriert. „Die Post ist auf uns zugekommen, und wir haben das gerne aufgegriffen“, berichtet der Geretsrieder. Selig sieht darin eine gute Ergänzung zum Postschalter im Edeka am Karl-Lederer-Platz.

Auslastung der Tiefgarage könnte besser sein

Luft nach oben gibt es hingegen noch bei der Auslastung der Tiefgarage, in der 217 Stellplätze zur Verfügung stehen. „Das ist ein langfristiger Prozess“, stellt Selig fest. Ein merklicher Anstieg sei aber durch Optimierungsmaßnahmen erreicht worden – wie beispielsweise einer besseren Beschilderung unter der Erde. Außerdem würden sich weitere Händler an einer Rückvergütung der Parkgebühren beteiligen.

Zwei Hüllensanierungen stehen an

Die Baugenossenschaft Geretsried (BG) saniert stetig Altbestände. In diesem Jahr stehen am Carl-Maria-von-Weber-Weg und an der Sperlingstraße Sanierungsmaßnahmen an. Bereits in wenigen Wochen soll die Hüllensanierung der Häuser am Carl-Maria-von-Weber-Weg 13 bis 21 beginnen. Die dreigeschossigen Gebäude sind laut BG-Geschäftsführer Wolfgang Selig etwa 60 Jahre alt. Sie erhalten eine neue Wärmedämmung, neue Kunststofffenster und größere Balkone. Auch der Brandschutz wird ertüchtigt und ausgebaut. Die Außenanlagen stehen auf der To-Do-Liste der Genossenschaft.

Am Johannisplatz steigt die BG heuer in den vierten Bauabschnitt ein. An der Sperlingstraße 20 bis 24 erhalten die Wohnhäuser auch eine neue Gebäudehülle. „Östlich der Kirche ist dann alles, was uns betrifft, saniert“, sagt Selig. Insgesamt 100 Wohnungen werden Ende des Jahres auf Vordermann gebracht sein. Ab voraussichtlich 2025 will die BG ihre Häuser westlich des katholischen Gotteshauses in Angriff nehmen. Selig schätzt, dass dort knapp 200 Wohnungen saniert werden müssen. „Das prüfen wir gerade.“ nej

Für die aktuell geschlossenen Toiletten wird ein Konzept erarbeitet

Nur wenige Monate geöffnet waren die öffentlichen Toiletten in der Tiefgarage, die Zustände dort waren ekelerregend. Lediglich das WC für Menschen mit Behinderung ist mit einem Euroschlüssel zugänglich. Selig zufolge gab es ein Gespräch mit der Stadt über das weitere Vorgehen, sie betreibt die Toiletten. Das bestätigt der Pressesprecher der Stadt, Thomas Loibl. Derzeit „wird ein Konzept erarbeitet“.

Begrünung fehlt noch in der Neuen Mitte

Kritisch sieht BG-Geschäftsführer Selig die Einfahrtssituation im Bereich B11/Rathaus und an der Ecke Egerlandstraße/Fasanenweg. Dort hat die Stadt rot-weiße Baken und Absperrketten errichtet. Sie würden das Ganze weiter nach Baustelle aussehen lassen und Autofahrern ein wenig einladendes Gefühl vermitteln. Da setzt Selig auch auf die Begrünung, die in der Egerlandstraße noch fehlt. Erst wenn das Grün steht, sind in seinen Augen Werbemaßnahmen für die Neue Mitte sinnvoll. Trotzdem glaubt er, dass es noch bis mindestens 2026 dauern wird, bis die Tiefgarage so angenommen wird, wie sich die Eigentümer – die Baugenossenschaft, die Sparkasse und die Firma Krämmel – das wünschen.

Aldi-Kunden schätzen großzügige Stellplätze

Zu Gerüchten, dass Aldi der Neuen Mitte möglicherweise den Rücken kehrt und wieder an die Banater Straße zieht, will sich Selig nicht äußern. Aber Aldi gibt dazu auf Nachfrage unserer Zeitung Auskunft. Das Unternehmen bestätigt, dass die Filiale in der Neuen Mitte bestehen bleibt. „Die neue Tiefgarage wird von den Kundinnen und Kunden gut angenommen“, teilt eine Sprecherin schriftlich mit. „Sie schätzen vor allem die Übersichtlichkeit und die großzügigen Stellplätze.“ Die Frage, ob Aldi-Kunden die Filiale an der Egerlandstraße meiden und mehr den Discounter an der Sudetenstraße ansteuern, lässt das Unternehmen unbeantwortet.

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