Nach Drohbrief am Auto - Bayerischer Feuerwehr-Kommandant tritt zurück

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Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kleinrinderfeld wurde anonym bedroht. © FFW Kleinrinderfeld

Entsetzen bei der Freiwilligen Feuerwehr im fränkischen Kleinrinderfeld: Nach anonymen Drohungen sind der Kommandant und sein Stellvertreter zurückgetreten.

Würzburg - Auf ihrer Homepage wirbt die Freiwillige Feuerwehr Kleinrinderfeld für die Feierlichkeiten zu ihrem 155-jährigen Bestehen samt „Stimmungsabend“ und Festbetrieb. Doch seit einigen Tagen dürfte die Vorfreude auf das Ereignis schwer getrübt sein.

Wie die Truppe auf ihrer Facebook-Seite mitteilt, ist sie seit Kurzem quasi führungslos, denn Kommandant und Stellvertreter haben ihre Ämter niedergelegt. Vorausgegangen waren offenbar mehrere Vorfälle, die zuletzt in einem Drohbrief am Privatfahrzeug des Kommandanten gipfelten.

Feuerwehr: „So kann es nicht weitergehen!“

In einem Brandbrief informiert die Feuerwehr ihre Mitbürger über den Zwischenfall und ruft zum Zusammenhalt auf. „An dem privaten Fahrzeug unseres Kommandanten [...] wurde ein Drohbrief angebracht, in dem er und sein Stellvertreter [...] als unerwünschte Führungskräfte bezeichnet wurden“, heißt es da. Man wirft die Frage „Wie soll es weitergehen?“ auf und beantwortet sie direkt selbst: „So kann es nicht weitergehen!“

Darüber hinaus sprechen die Feuerwehrleute in ihrem Schreiben von anhaltendem Vandalismus in dem 2.000-Seelen-Dorf und davon, dass sie bei „Einsätzen beleidigt oder bedroht“ werden. „Dies muss ein Ende haben“, fordert die Freiwillige Feuerwehr Kleinrinderfeld.

Polizei vermutet Zusammenhang mit anderem Vorfall

Bereits Anfang Dezember 2023 wandte sich die Feuerwehr „voller Entsetzen“ mit einem Facebook-Beitrag an die Bevölkerung. Damals war ein Werbebanner des Landesfeuerwehrverbands Bayern beschmiert worden. Auf dem Plakat waren zwei Personen der Feuerwehr Kleinrinderfeld abgebildet - der Kommandant und seine Ehefrau, die ebenfalls Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist.

„Wir vermuten da einen Zusammenhang“, sagte ein Sprecher der Polizei Würzburg-Land gegenüber inFranken. Die Polizei ermittelt daher aktuell zu beiden Vorfällen und bittet - genau wie die Feuerwehr - mögliche Zeugen um Mithilfe. Darüber hinaus appelliert die Feuerwehr an die Kleinrinderfelder: „Der Dienst der Feuerwehr muss wieder mehr Wertschätzung erlangen!“

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