Kleinere Parzellen, mehr Käufer? Weitere Bauplätze in Peiting werden angeboten
Noch läuft der Verkauf von Bauplätzen im Neubaugebiet Bachfeld in Peiting eher schleppend, da bietet die Gemeinde bereits die nächsten Parzellen an.
Peiting – Es ist noch nicht lange her, da löste die Nachricht, dass die Gemeinde Peiting Baugrundstücke zu veräußern hat, einen regelrechten Ansturm aus. Über 50 Interessenten bewarben sich 2020 für eine der sechs Parzellen am Hochweg. Drei Jahre später hat sich die Lage komplett gedreht. Hohe Zinsen, gestiegene Baukosten und explodierte Bodenpreise lassen auch in Peiting viele Träume vom eigenen Haus platzen. So mangelt es mittlerweile nicht mehr an Bauplätzen, sondern an Käufern.
Seit Anfang des Jahres versucht die Gemeinde bekanntlich zwölf Grundstücke im ersten Teil des Neubaugebiets am Bachfeld an den Mann zu bringen. Obwohl der Gemeinderat im Sommer nach einem Verkehrswertgutachten den Preis von 600 auf 530 Euro pro Quadratmeter senkte, gestaltet sich der Verkauf nach wie vor zäh. Mit drei Bewerbern stehe man kurz vor der Beurkundung, ein vierter könnte demnächst dazu kommen, schildert Geschäftsleiter Stefan Kort die aktuelle Lage. Die Interessenten stammen aus der Region und aus dem Münchner Umland, keiner kommt laut Kort aus Peiting.
Interessenten können sich bis 15. Dezember bewerben
Seit dieser Woche ist das Angebot noch einmal größer geworden. Gleich im Anschluss an den ersten Teil des Neubaugebiets hat der Markt südlich ein zweites ausgewiesen. Acht gemeindliche Bauplätze stehen hier zum Verkauf. Interessenten können sich ab sofort bis zum 15. Dezember bewerben. Der Preis beträgt wie im benachbarten Teil ebenfalls 530 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen noch einmal bis zu knapp 44 Euro an Erschließungskosten für den Quadratmeter Bauland.

Dennoch ist man bei der Gemeinde vorsichtig optimistisch, dass sich hier leichter Käufer finden lassen. Im Vergleich zum nördlichen Teil sind die Grundstücke im Schnitt mit einer Größe zwischen 435 und 575 Quadratmetern deutlich kleiner. Das hob auch Bürgermeister Peter Ostenrieder in der jüngsten Gemeinderatssitzung noch einmal hervor. Im günstigsten Fall beläuft sich der Kaufpreis auf rund 255 000 Euro.
Bewerber müssen nachweisen, dass sie ihren Traum vom Haus stemmen können
Weil auch das kein Pappenstiel ist, müssen Interessenten bei einer Bewerbung nachweisen, dass sie ihren Traum vom Haus auch wirklich stemmen können. Mit der Bewerbung sei „eine grundsätzliche Finanzierungsbestätigung eines Kreditinstituts für das geplante Vorhaben (zumindest für den angedachten Grunderwerb) bzw. sofern keine Kreditfinanzierung notwendig sein sollte, eine Aufstellung, aus der die gesicherte Finanzierung des Vorhabens ersichtlich ist, einzureichen“, heißt es in den Verfahrensunterlagen. Damit solle vermieden werden, dass Bewerber nach der erfolgten Zuteilung der Baugrundstücke, ein zugeteiltes Grundstück aufgrund fehlender Finanzierbarkeit des Projektes nicht in Anspruch nehmen können.
Zumindest rechtlich drohen Häuslebauern am Bachfeld seit kurzem keine Fallstricke mehr. Ende Oktober ist die Frist abgelaufen für einen Antrag auf Normenkontrolle des Bebauungsplans, den die Gemeinde im beschleunigten Verfahren aufgestellt hatte. Dieses Vorgehen von Kommunen hatte das Bundesverwaltungsgericht im Juli als nicht vereinbar mit Europarecht angesehen. An anderer Stelle habe man die „§ 13b BauGB-Thematik“ dagegen noch, sagt Kort mit Blick auf das Neubaugebiet „Heimgartenstraße II“. Auch hier habe die Gemeinde eigentlich Interesse daran, die Grundstücke kurzfristig auf den Markt zu bringen. Die Erschließungsstraße ist bereits im Bau. Jedoch läuft die Einspruchsfrist noch bis Juni 2024, ein vorheriger Verkauf ist daher laut dem Geschäftsleiter wenig wahrscheinlich. Zumal der Gemeinderat zuvor nicht nur einen Verkaufspreis festlegen, sondern auch noch entscheiden muss, ob erstmals ein Erbpacht-Modell als Alternative in Zeiten hoher Bodenpreise zum Zuge kommen soll.
Info
Details zum Ablauf des Bewerbungsverfahrens für die gemeindlichen Baugrundstücke hat der Markt Peiting auf seiner Internetseite unter www.peiting.de zusammengestellt.