Geld, Schmuck und Gold: Senioren in Miesbach und Schliersee fallen auf Betrüger herein
Die Polizei warnt, die Presse berichtet – und dennoch haben Callcenter-Betrüger immer wieder Erfolg. Erneut sind Senioren in Miesbach und Schliersee auf die perfide Masche hereingefallen.
Miesbach/Schliersee – Die Polizei warnt, die Presse berichtet – und dennoch haben Callcenter-Betrüger immer wieder Erfolg. Erneut sind zwei Senioren in Miesbach und Schliersee auf die perfide Masche hereingefallen – und haben den Tätern Bargeld, Schmuck und sogar Goldbarren übergeben. Ein drittes Opfer wollte mehrere Zehntausend Euro von ihrem Konto abheben, doch eine Bankmitarbeiterin verhinderte dies glücklicherweise gerade noch rechtzeitig. Jetzt ermittelt die Kripo.
Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd berichtet, klingelte am Freitag, 17. Januar, im Raum Miesbach wieder bei vielen Bürgern das Telefon. Am anderen Ende der Leitung: unbekannte Anrufer, die den Senioren vorgaukelten, ihr Sohn habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Person getötet wurde. Um eine Haft für ihren Angehörigen abzuwenden, sollten die Senioren eine Kaution hinterlegen. Eine eigentlich altbekannte Geschichte, teilt das Polizeipräsidium mit. Dennoch würden immer wieder Personen darauf hereinfallen.
Senioren händigen Betrügern Bargeld, Schmuck und sogar Goldbarren aus
So auch eine 82-jährige Miesbacherin. Diese teilte dem Betrüger ihre Wohnanschrift mit und händigte ihnen noch am Tag des Anrufs einen Goldbarren im Wert eines niedrigen fünfstelligen Eurobetrags aus. Ganz ähnlich erging es einer 85-jährigen Schlierseerin, die am selben Tag einem unbekannten Abholer am Schlierseer Rathaus Bargeld und Schmuck, ebenfalls im niedrigen fünfstelligen Eurobetrag, übergab.
Mehrere Zehntausend Euro Bargeld wollte eine ebenfalls 85-Jährige in einer Miesbacher Bankfiliale von ihrem Konto abheben, um damit die erfundene Kautionssumme zu bezahlen. Doch glücklicherweise telefonierte die Seniorin mit ihrem Mobiltelefon unmittelbar am Schalter mit den Betrügern, sodass die Mitarbeiterin die Situation erkannte und die Frau an der Überweisung hinderte und somit vor großem finanziellen Schaden bewahrte.
Polizei erneuert Warnung und gibt Verhaltenstipps
Die Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums hat in allen Fällen die Ermittlungen aufgenommen. Weil damit zu rechnen sei, dass Betrüger auch weiterhin im südlichen Oberbayern auf Beutezug gehen werden, wiederholt die Polizei ihre schon oft platzierte Warnung und gibt erneut wichtige Verhaltenstipps: Niemals sollten Angerufene Bargeld oder Wertgegenstände an ihnen unbekannte Personen übergeben. Stattdessen gelte es, sofort aufzulegen und den Polizeinotruf unter Tel. 110 zu kontaktieren. Ferner sei es wichtig, Angehörige oder Bekannte auf die Themen Enkeltrick und Schockanrufe aktiv hinzuweisen und sie zur Vorsicht zu mahnen.