Krebs-Warnzeichen im Mund nicht ernst genommen – Mann (26) wird halbe Zunge amputiert
Ein junger Mann entdeckt ein Geschwür an seiner Zunge und behandelt es selbst. Doch wenig später erhält er eine schockierende Diagnose: Krebs.
London – Läsionen im Mundraum, Sprechstörungen und Schluckbeschwerden können auf Mundkrebs hindeuten. Eine solche Diagnose hat jetzt auch ein junger Mann aus Großbritannien erhalten. Während einer elfstündigen Operation musste ihm ein Teil der Zunge entfernt werden.
Junger Mann beißt sich auf die Zunge – dann folgt die Krebs-Diagnose
Dan Durant hatte im Sommer ein Geschwür an der Zunge entdeckt. Für ihn war das allerdings noch kein Grund zur Sorge, erinnerte sich der 26-Jährige gegenüber der Boulevardzeitung Daily Mail. Er behandelte es anfangs selbst. „Es war ein grauer, weißlicher Fleck“, erzählte er – etwa so groß wie eine Kupfermünze. Als er jedoch beim Niesen versehentlich auf die Zunge biss, entzündete sich das Geschwür. Durant begab sich schließlich doch in ärztliche Behandlung – glücklicherweise.
„Sie haben Glück, dass Sie sich auf die Zunge gebissen haben“, soll eine Krankenschwester dem jungen Mann gesagt haben. Denn wenig später bekam er eine niederschmetternde Diagnose. Durant hat ein Plattenepithelkarzinom im Mundraum. Dabei handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der alle Regionen des Kopfes betreffen kann, informiert die Uniklinik Aachen auf ihrer Webseite.
Diese Symptome können bei Mundkrebs auftreten:
- Läsionen und/oder Schwellungen im Mund
- Schmerzen an der betroffenen Stelle
- Schluckbeschwerden
- Sprechstörungen
„Es war so surreal“: Junger Mann wird nach Krebs-Diagnose elf Stunden operiert
Neben dem Geschwür hatte Durant auch unter Gewichtsverlust und Halsschmerzen gelitten. „Ich habe nicht so recht geglaubt, dass es Krebs sein könnte. Als ich es erfuhr, war ich erschüttert. Ich habe geweint. Es war so surreal“, sagte er der Zeitung. Im September wurden dann zwei Tumore im Mundraum und ein krebsartiger Lymphknoten am Hals in einer elfstündigen Operation entfernt.
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„Es war eine absolute Achterbahnfahrt“, schrieb er nach der OP in einem Facebook-Beitrag. Er beschrieb diese Zeit als die schlimmsten Tage seines Lebens. „Mein Kiefer schmerzt sehr. Ich muss viele Dinge neu lernen.“ Denn Durant musste auch ein Teil der Zunge entfernt werden. Dieser wurde aber zumindest durch Haut aus seinem Unterarm rekonstruiert. „Ich spreche auch viel besser, als meine Ärzte und ich selbst ursprünglich gedacht haben“, erklärte er.
Junger Mann bittet nach schockierender Krebs-Diagnose um Spenden
Seine neue Zungenhälfte hat Durant liebevoll Basil getauft „Wir beginnen, uns wie richtige Kumpel zu verstehen.“ Ob er tatsächlich krebsfrei ist, steht allerdings noch nicht fest, die Ergebnisse stehen noch aus. In der Zwischenzeit hat Durant eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Denn vorerst kann er nicht arbeiten. „Ich richte diese Spendenaktion ein, um die Rechnungen zu bezahlen, bis ich im Januar wieder arbeiten kann.“ Bis zum 16. Oktober sind auf der Spendenseite bei GoFundMe bereits mehr als 1600 britische Pfund (umgerechnet fast 2000 Euro) eingegangen.
Mundkrebs verursacht im Frühstadium nur selten Beschwerden, daher ist eine frühzeitige Erkennung des Tumors von großer Bedeutung, wie das Medizinportal MSD Manual informiert. Derweil liefert eine neue Forschung den Schlüssel zur Krebs-Früherkennung. Eine neue Anti-Krebs-Pille scheint sogar fast alle Tumore zu zerstören.
Laut Uniklinik Aachen erkranken in Deutschland jährlich etwa 5000 Menschen an einem Plattenepithelkarzinom in der Mundhöhle. Rauchen und Alkoholkonsum sind die Hauptursachen, insbesondere die Kombination von beidem lässt das Risiko „drastisch“ steigen. Aber auch schlechte Mundhygiene, Vitaminmangel und Kautabak können Mundkrebs begünstigen. „Selten können Plattenepithelkarzinome aber auch bei jungen Menschen ohne jegliche Risikofaktoren auftreten“, informiert die Uniklinik. Durant rät daher dringend dazu, auffällige Symptome ärztlich abklären zu lassen. Eine Untersuchung zeigt, dass immer mehr jüngere Menschen an Krebs erkranken. (kas)