„Wahnsinn, tritt zurück …!“ - Reaktionen auf Scholz-Video nach Demos gegen Rechts könnten kaum abfälliger sein
In einer weiteren Frage sollte der Kanzler erklären: „Wie wollen Sie das Vertrauen der Bürger in die Ampel zurückgewinnen?“ Anstatt Selbstkritik zu üben und zu erläutern, welche Dinge geändert werden könnten, verliert der Kanzler kein einiges negatives Wort über die Ampel.
„Weniger streiten, gut arbeiten, aber auch erklären, welche wichtigen Weichen für die Zukunft unseres Landes gestellt wurden“, rattert Scholz herunter. Der jahrelange Stillstand sei überwunden, lobte er.
„Wir werden alles dafür tun, dass wir auch in zehn, zwanzig Jahren noch gute Arbeitsplätze haben und auch dafür sorgen, dass der menschengemachte Klimawandel gestoppt wird.“
Kanzler Scholz: Floskelhafte Antworten sorgen für Kritik
Die floskelhaften Antworten des Kanzlers sorgen in der Kommentarspalte für reichlich Kritik.
„Wahnsinn, tritt zurück ...“, meint ein User wütend. „Ich kann ihm einfach nicht zuhören. Beim besten Willen nicht. Mayo oder Ketchup ... Ernsthaft?“, erklärt eine weitere Kommentatorin wütend.
„Junge, es gehen Hunderttausende Leute gegen die AfD auf die Straße und ihr redet über Ketchup oder Mayo?“, kritisiert ein weiterer.
„Das Land geht gerade den Bach runter und der Typ kann sich zwischen Mayo und Ketchup nicht entscheiden“, heißt es an anderer Stelle.
Es scheint, als sei die Veröffentlichung des Frage-Antwort-Videos über Mayo und Ketchup, so kurz nach den XXL-Demos im Land, durchaus zu einem schlechten Zeitpunkt gekommen.
Kanzler Scholz auf Instagram: „Kommt auf uns alle an“
Immerhin hat der Kanzler wenige Stunden später ein Video veröffentlicht, in dem er dezidiert die Frage beantwortet: „Was unternehme ich gegen den Rechtsruck im Land? Was können die Bürgerinnen und Bürger gegen rechten Hass und Hetze tun?“
Antwort Scholz: „Es kommt auf uns alle an und deshalb ist es auch genau wichtig, sich diese Frage zu stellen. Man muss einen klaren Standpunkt haben. Man muss widersprechen. Wenn rechte Gesinnungen, die menschenfeindlich sind, die uns auseinandertreiben, angesprochen werden. Wenn von rechts die Demokratie infrage gestellt wird.“
Es sei wichtig, „mal mitzumachen“, wenn zu einer Kundgebung zum Beispiel gegen rechts aufgerufen werde.
Dass sich der Kanzler in Phrasen und hinter Worthülsen versteckt, ist nicht neu. Scholz erklärt seine Politik kaum. Andere Politikerinnen und Politiker aus der Ampel-Koalition schaffen das besser, Robert Habeck (Grüne) etwa. Er läuft seit Monaten mit seinen Instagram-Erklärvideos zu Gas, Kohle, Öl oder zuletzt über die Einschüchterungen und Bedrohungen von Kommunalpolitikerinnen und -politikern zur Höchstform auf.
Von Martin Gätke