Schicksal von deutschem Biathlon-Star zeigt, wie „hart“ der Weltcup sein kann

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Franziska Preuß kämpft nicht nur auf der Biathlon-Loipe, sondern auch mit den Herausforderungen des Profisports und der Balance zwischen Karriere und Privatleben.

Ruhpolding – Franziska Preuß ist seit vielen Jahren ein bekanntes Gesicht im Biathlon-Weltcup. Doch das Leben als Profiathletin bringt viele Herausforderungen mit sich, die der 30-Jährigen zunehmend zu schaffen machen. In einem Interview mit der International Biathlon Union (IBU) gab Preuß einen Einblick in ihren Alltag und die Schwierigkeiten, die der Weltcup mit sich bringt.

„Manchmal ist es hart, dass man nicht so viel Zeit mit seiner Familie verbringen kann und Familienereignisse verpasst. Das ist hart für mich, aber ich weiß, dass ich irgendwann in der Zukunft viel Zeit mit ihnen verbringen kann“, erklärte Preuß. Die Biathlon-Saison erstreckt sich von Ende November bis Mitte März, gefolgt von einer intensiven Sommervorbereitung. Diese zeitliche Belastung führt dazu, dass Preuß selten ihre Familie sehen kann. Seit dem Winter 2015/16 ist Preuß in einer Beziehung mit dem ehemaligen Biathleten Simon Schempp, vor kurzem wechselte das deutsche Biathlon-Traumpaar die Sportart.

Als Perfektionistin im Training gerät sie oft in Stress, wenn etwas nicht wie gewünscht funktioniert. „Wenn etwas nicht so funktioniert, wie ich es mir wünsche, gerate ich in Stress und kann die guten Dinge nicht mehr sehen, sondern nur die schlechten“, gab sie zu. Trotz dieser Herausforderungen konnte Preuß in der vergangenen Saison überzeugen und landete im Gesamtweltcup auf dem elften Platz.

Biathletin Franziska Preuß gibt tiefe Einblicke in ihren Alltag.
Biathletin Franziska Preuß gibt tiefe Einblicke in ihren Alltag. © Oryk Haist/Imago

Gesundheitliche Herausforderungen und Operation bei Biathlon-Star Preuß

Einige krankheitsbedingte Ausfälle verhinderten jedoch ein noch besseres Abschneiden. Um ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern, unterzog sich Preuß im März einer Operation im Nasennebenhöhlenbereich. „Für mich war es auch irgendwie erleichternd, dass man etwas medizinisch gefunden hat“, erzählte sie im Podcast „Extrarunde“. Durch die OP hofft sie, dass ihre gesundheitlichen Probleme in Zukunft weniger werden und sie nicht mehr so anfällig für Infekte ist. Bereits in der Vorsaison zog der deutsche Biathlon-Star die Reißleine.

„Ich habe die Hoffnung, dass es sich nicht jedes Mal in eine Entzündung der Nebenhöhle entwickelt, sondern dass es jetzt einfach mal bei einem Schnupfen bleibt und man nach einer Woche wieder anfangen kann“, so Preuß weiter. Trotz der gesundheitlichen Rückschläge erreichte sie den elften Platz im Gesamtweltcup und hat sich für die kommende Saison hohe Ziele gesetzt. Derweil sorgt sich Biathlon-Legende Laura Dahlmeier im Exklusiv-Interview um ihren Sport.

Franziska Preuß: Gedanken an ein Biathlon-Karriereende

Preuß, die bereits 2013 ihr Debüt im Biathlon-Weltcup feierte, denkt auch über ein mögliches Karriereende nach den Olympischen Winterspielen 2026 nach. „Ich spüre, dass ich im Herbst meiner Karriere bin, unabhängig vom Alter, sondern eher vom Sättigungsgefühl über die Jahre“, verriet sie im Podcast „Extrarunde“. „Wenn es bis Antholz jetzt wieder läuft, dann ist da bestimmt bei mir das Ende angekommen.“

Bis dahin bereitet sich die Biathletin jedoch intensiv auf die kommende Biathlon-Saison vor. Sie hofft, endlich beschwerdefrei durch eine Saison zu kommen und ihre Ziele zu erreichen. Nach ihrer aktiven Karriere plant Preuß, mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und sich möglicherweise neuen Herausforderungen zu stellen. (ck)

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