Vielen Vereinen hat die Corona-Pandemie schwer zugesetzt. Auch die Narrhalla Weilheim blieb nicht verschont, musste fix und fertig geplante Veranstaltungen absagen und lag schließlich die letzten Jahre brach. Nun geht es weiter.
Weilheim – Der traditionsreiche Weilheimer Faschingsverein Narrhalla hat alle Facetten des Vereinslebens hinter sich: Gegründet 1938, erlebte er viele Höhen und Tiefen. Immer wieder fanden sich Faschingsbegeisterte, die die Führung der Narrhalla übernahmen, es gab aber ebenso Zwist, Vorstände, die einfach hinschmissen, und doch ging’s immer wieder irgendwie weiter. Zuletzt mit der Mannschaft um Josef Wiedemann, die nach dem kompletten Vorstandsrückzug um Silvia Dorf ihr Bestes gab, um die Narrhalla zu retten. Denn ihre Vorgänger – so Wiedemann in seinem Bericht anlässlich der außerordentlichen Mitgliederversammlung – tendierten eher zur Auflösung.
Hohe Summen mussten an die Gema gezahlt werden
Vieles gelang der motivierten Truppe, neben bewährten Veranstaltungen wie Innenstadtfasching und Kinderball gab es auch wieder einen Schwarz-Weiß-Ball mit hochkarätiger Livemusik. Doch andererseits knirschte es im Gebälk: In Ermangelung einer eigenen Garde wurden die Wild Angels aus Unterhausen ins Boot geholt, doch aus der anfänglichen Kooperation wurde leider ein Abwerben von Gardisten nach Unterhausen. Auch die Tatsache, dass ledigliche Eintrittsgelder und Sponsorenbeiträge eingenommen werden konnten, während andererseits hohe Forderungen durch die Gema zu begleichen waren, wirkte der Konsolidierung des Vereins entgegen.
Den Rest gab der Narhalla das Coronavirus: Veranstaltungsabsagen und der Verlust zahlreicher Vorstandsmitglieder ließ das Gremium auf vier Aktive schrumpfen, die unmöglich den Aufwand einer kompletten Faschingssaison stemmen konnten. Nun verabschiedete sich das Rumpfgremium zum Großteil, nicht ohne eine Zukunftsperspektive für die Narrhalla zu hinterlassen. Denn mit Peter Steinberger aus Münsing, Präsident im Landesverband Oberbayern im Bund deutscher Karneval, konnte man einen ausgewiesenen Fachmann für das Revival des Weilheimer Faschingsvereins gewinnen.
Einzig Gabriele Zwiekopf ist geblieben
Ihm zur Seite steht als Stellvertreter Sebastian Frey. Er kommt ursprünglich aus München, zog der Liebe wegen nach Weilheim und bringt sein Knowhow aus der Event-Organisation mit. Als Beisitzer fungiert Hans Stibich, der umfangreiches Insiderwissen als früherer Veranstaltungschef der Stadt beitragen kann. Geblieben aus der alten Riege ist Gabriele Zwiekopf als Schriftführerin. Und für den Posten des Kassiers laufen Gespräche, sodass dieser zeitnah nachgewählt werden kann. Die Kassenprüfer sind mit Hans Fromm und Leonhard Alt bereits gewählt.
Für die Zukunft hat Peter Steinberger einiges auf dem Zettel: So will er den Internetauftritt aktualisieren und hat bereits für den 1. Februar 2025 mit der Planung eines Stadtballs begonnen. „Ein Prinzenpaar wird es in der kommenden Saison noch nicht geben, dafür ist der Vorlauf zu kurz“, so Steinberger in seiner kurzen Antrittsrede.