Russische Drohnen bombardieren einen Grenzübergang zu Rumänien. Das Fährterminal wird schwer beschädigt. Zwei Zivilisten kommen zu Schaden.
Kiew – Russische Streitkräfte haben am frühen Samstagmorgen (22. November) den ukrainisch-rumänischen Grenzübergang Orlivka mit Drohnen angegriffen. Die Attacke im Ukraine-Krieg beschädigte das strategisch bedeutsame Donau-Fährterminal an der NATO-Grenze so schwer, dass der Betrieb ausgesetzt werden musste. Nach Angaben ukrainischer Zollbehörden und regionaler Verwaltungen kamen mindestens zwei Zivilisten zu Schaden. Reisenden wird geraten, auf andere Grenzstellen auszuweichen.
Um 00.39 Uhr warnte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram vor der aufziehenden Gefahr: „UAVs im Süden von Odessa bewegen sich aus nördlicher Richtung in Richtung Novosilsk/Orlivka. Bitte suchen Sie Schutz!“ Etwa eine Stunde später, um 01.44 Uhr, wurde diese Warnung nochmals wiederholt.
Über 100 Drohnen im Ukraine-Krieg: Russland startet Offensive gegen Ziele an NATO-Grenze
Die Offensive umfasste laut ukrainischer Luftwaffe mehr als 100 Drohnen sowie eine ballistische Rakete, die von der besetzten Krim, aus Brjansk und Primorsko-Achitars gestartet wurden. Obwohl Luftabwehreinheiten 89 Flugobjekte abfangen konnten, schafften es einige Drohnen, die Verteidigungslinien zu durchbrechen und Ziele an 15 verschiedenen Orten zu treffen.
Der Staatliche Zolldienst meldete auf Telegram erhebliche Schäden an der Fähranlage. Oleh Kiper, Leiter der regionalen Militärverwaltung von Odessa, meldete weitere Schäden an zivilen Infrastrukturen in der Region: „Fassaden, Dächer und Fenster von Verwaltungsgebäuden wurden beschädigt, und auf einem Parkplatz wurden elf Lastwagen getroffen. Zwei Personen wurden verletzt und werden medizinisch versorgt.“
Strategischer Übergang getroffen: Wichtige Verbindung an NATO-Grenze im Ukraine-Krieg zerstört
Auf rumänischer Seite löste die verstärkte Drohnenaktivität nahe der Grenze Alarmbereitschaft aus. Um 01:33 Uhr gingen Notfallwarnungen an die Bevölkerung im nördlichen Bezirk Tulcea. Von der 86. Luftwaffenbasis starteten zwei F-16-Kampfjets zur Überwachung des Luftraums. Das Verteidigungsministerium in Bukarest gab Entwarnung: Keine russischen Drohnen hätten rumänisches Territorium verletzt, die Jets seien ohne Zwischenfälle zurückgekehrt.
Der Übergang Orlivka-Isaccea gehört zu den zentralen internationalen Verbindungen der Region Odessa. Das Fährsystem über die Donau wickelt sowohl Personen- als auch Güterverkehr ab und wurde seit dem russischen Überfall 2022 bereits mehrfach zum Ziel. Erst wenige Tage zuvor, in der Nacht vom 18. auf den 19. November, war während eines massiven Luftangriffs eine russische Drohne rund acht Kilometer tief in rumänischen Luftraum eingedrungen, bevor sie vom Radar verschwand. Die NATO reagierte mit dem Aufstieg deutscher Eurofighter-Typhoon-Jets und rumänischer F-16-Maschinen. (Quellen: Kiew Post, Ukrainische Luftwaffe, United 24 Media) (tpn)