Skiliftbetreiber ist insolvent: Beliebtem Skigebiet in Deutschland droht das Aus
Wintersport-Fans müssen bibbern. Ein Skiliftbetreiber meldet Insolvenz an. Die Pleite könnte bittere Konsequenzen für ein Skigebiet in Deutschland haben.
Bödefeld – In Deutschland macht die Pleitewelle derzeit vor keiner Branche halt. Während bei einem traditionsreichen Motorenhersteller 150 Mitarbeiter von der Insolvenz des Unternehmens betroffen sind, eine Traditionsbäckerei ebenso die Insolvenz anmelden wie ein fast 300 Jahre altes Traditionsunternehmen, müssen nun auch Skifahrer um ein bekanntes Skigebiet in Deutschland zittern. Denn wie der WDR berichtet, ist ein Skiliftbetreiber insolvent.
Skiliftbetreiber ist insolvent: Zukunft eines bekannten Skigebiets in Deutschland bedroht
Nachdem eine „große Katastrophe“ ein Ski-Gebiet in Tirol getroffen hat, weil „80 Prozent der Hotelgäste storniert haben“, erreichen passionierte Wintersportler erneut schlechte Nachrichten – dieses Mal aus Deutschland. Denn durch den insolventen Skiliftbetreiber Hunaulift in Bödefeld dürfte die Zukunft des Skigebiets in Deutschland ebenfalls auf der Kippe stehen.
Eine Entscheidung über die Weiterführung des Skigebiets Schmallenberg-Bödefeld im Sauerland dürfte nach der Insolvenz der Betreibergesellschaft wohl erst in den kommenden Tagen oder Wochen fallen. Das Skigebiet ist für seinen längsten Flutlichtabfahrtshang im Sauerland auf einer Höhe von 810 Metern bekannt. Mit den drei Liften war das insolvente Betreiberunternehmen in der Lage, bis zu 3.000 Personen pro Stunde in dem Gebiet zu befördern.
Skiliftbetreiber in Deutschland meldet Insolvenz an: Milder Winter für Aus verantwortlich
Der Grund für die Insolvenz der Betreibergesellschat des Hunaulifts im bedrohten Skigebiet im Sauerland ist laut dem WDR der milde Winter des vergangenen Jahres in der Region. Schneekanonen und Schneelanzen sorgten dafür, dass in den vergangenen Wintern Skifahrer und Snowboarder in dem Gebiet dennoch den Hang herunterfahren und das Wintersport-Flair genießen konnten.

Allerdings hatte dies seinen Preis. Der vermehrte Einsatz der Kanonen führte zu steigenden Energiekosten und die veränderten Wetterbedingungen wurden zu einer zu großen Herausforderung, sodass der Skiliftbetreiber Hünefeld seine Konsequenzen ziehen musste, die damit endeten, dass das Unternehmen nun die Insolvenz anmelden musste.
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Nach Insolvenz von Skiliftbetreiber: Gesellschafter arbeiten an Lösung für bedrohtes Skigebiet
Die Wetterbedingungen und steigenden Energiekosten zwangen ein weiteres insolventes Skigebiet in die Knie, sodass dieses ebenfalls die Pleite wie ein weiteres Skigebiet – trotz Millionenförderung – anmelden musste. Eine endgültige Entscheidung über weitere Betreibung der längsten Ski-Abfahrt im Sauerland ist bisher noch offen. Allerdings arbeiten die Gesellschafter der GmbH offenbar mit Hochdruck an einer schnellstmöglichen Lösung.
Derzeit sollen nach Angaben des WDR bereits Beratungen mit Banken stattfinden, um – wenn nicht in diesem Winter – zumindest im Winter 2025 wieder den Betrieb der Hunaulifte wieder aufnehmen zu können. Hinzu kommt die Prüfung weiterer Einnahmequellen durch ein verbessertes Angebot für Wanderer oder den möglichen Bau einer Bike-Arena, um im Sommerbetrieb höhere Umsätze zu erzielen.
Insolvenz von Unternehmen in Deutschland auf Rekordhoch
Die Insolvenz des Liftbetreibers im sauerländischen Skigebiet ist längst kein Einzelfall. Denn nach Angaben des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), befindet sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland auf einem Rekordhoch.
Demnach sei die Zahl der Insolvenzen im dritten Quartal so hoch gewesen wie in keinem Quartal seit 2010.
Insolventer Skiliftbetreiber nur ein Beispiel für einen besorgniserregenden Trend in Deutschland
Auch die Unternehmensberatung Falkensteg verfolgt diesen besorgniserregenden Trend bei Insolvenzen in Deutschland. „Das zweite Halbjahr verspricht einen Sturm von Firmenpleiten. Zumal die zweite Jahreshälfte immer deutlicher höhere Fallzahlen aufweist“, prognostiziert der Restrukturierungsexperte und Partner bei Falkensteg, Jonas Eckhardt.
Auch deshalb könnten der insolvente Skiliftbetreiber aus dem Sauerland, die insolvente Bäckerei-Kette in Deutschland sowie der insolvente Fahrradproduzent oder der insolvente Mode-Riese nur die ersten Vorboten für einen düsteren Winter sein.