Radweg in Taglaching: Das letzte Stück fehlt

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Brucker bei der Bürgerversammlung am Dienstagabend: Keiner von ihnen hatte eine Frage an den Bürgermeister. Sie scheinen zufrieden zu sein. © Rossmann

Die Gemeinde Bruck bemüht sich um Verlängerung des Radwegs von Taglaching nach Grafing-Bahnhof. Das sagte Bürgermeister Josef Schwäbl bei der Bürgerversammlung.

Bruck – In Bruck ist erkennbar der Frieden eingezogen, nach den bewegten Jahren der Vergangenheit. Selbst die Erweiterung des einst schwer umstrittenen Gewerbegebietes in Taglaching führte in der jüngsten Bürgerversammlung zu keiner einzigen Wortmeldung mehr. Das Areal soll Richtung Westen erweitert werden und wird damit um etwa ein Hektar größer. 

Warb um Verständnis für mehr Gewerbeansiedlungen: Bürgermeister Schwäbl.
Warb um Verständnis für mehr Gewerbeansiedlungen: Bürgermeister Schwäbl. © Rossmann

Dass dieses Reizthema keines mehr ist, lässt verschiedene Schlüsse zu. Die weitaus größte Mehrheit der Brucker ist von dem Gewerbegebiet überhaupt nicht betroffen, glaubt aber offensichtlich, dass die Mehreinnahmen an Gewerbesteuer der Kommune künftig zusätzliche finanzielle Kraft geben werden. Vielleicht aber sind auch die befürchteten negativen Auswirkungen für die Anlieger bisher nicht so gravierend ausgefallen, wie ursprünglich angenommen.

Ganz problemlos ist die Lage dort freilich nicht, und das räumte auch Bürgermeister Josef Schwäbl in seiner Bilanz ein. Die kleine Kommune kämpft seiner Darstellung nach seit Jahren um die Verlängerung des Radweges, der entlang des Gewerbegebiets gebaut wurde und eigentlich bis zur Unterführung nach Grafing-Bahnhof reichen sollte. Wer jetzt nämlich dort radelt, muss das letzte und weitaus gefährlichste Stück der kurvenreichen Strecke auf der Straße fahren, die an unübersichtlichen Stellen kaum Platz hat für einen vernünftigen Gegenverkehr. Schwäbl gab in der Versammlung seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Pläne des Landkreises, die alte Moosacher Strecke von Moosach nach Glonn vollends zur Radlstraße zu machen, die Bemühungen nicht torpedieren werden, dieses wichtige Stück Radweg von Taglaching nach Osten endlich fertigzustellen. Der Bürgermeister zählt dabei auf die Hilfe des Landrats, wie er sagte.

Fast 200 Gewerbebetriebe in Bruck

Die Kommune beherbergt 195 Gewerbebetriebe. „Das ist sehr viel, aber da sind auch viele Kleinbetriebe dabei“, sagte Schwäbl. Bruck ist schuldenfrei und soll das nach bisheriger Planung auch bis 2027 bleiben. 

Das sparsame Wirtschaften hat sich buchstäblich ausbezahlt. 2023 konnte die Gemeinde 86 000 Euro an Zinseinnahmen verbuchen, während andere Gebietskörperschaften eher unter den Zinslasten stöhnen, die sie zu bedienen haben. Den Bruckern wird es vielleicht sogar gelingen, so sagte Schwäbl, ihren Anteil an der Finanzierung des neuen Feuerwehrgerätehauses zu einem Gutteil aus den Zinseinnahmen zu bestreiten. Das wäre im Landkreis tatsächlich ein Sonderfall. „Es soll ein einfacher und sparsamer Bau werden, der zweckdienlich ist.“ Ingenieur Martin Wäsler aus Glonn stellte die Pläne vor. Besonders die Zufahrtssituation sei bisher problematisch und soll mit dem Neubau verbessert werden. 

Schwäbl warb um Verständnis dafür, dass sich die Kommune aus finanziellen Gründen um weitere Ansiedlung von Betrieben bemüht. „Interessenten gibt es genug“, sagte er, „und die Firmen sind aus der Umgebung“. Auch die Ganztagsbetreuung werde die Gemeinde Bruck finanziell stark fordern. 

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