Erding testet Entnahme der Stadtpark-Krähen: Freie Wähler und CSU stoßen Pilotprojekt „letalen Vergrämung“ an
Ärger um die Vögel: Der Fang oder Abschuss von Krähen im Stadtpark Erding soll nun in einem Pilotprojekt zur „letalen Vergrämung“ getestet werden.
Erding – Im Stadtpark befindet sich die größte innerstädtische Saatkrähen-Kolonie in Bayern. Immer wieder sorgen der Lärm und die Ausscheidungen der Tiere für Ärger – alle Vergrämungsmaßnahmen blieben bislang erfolglos. Jetzt sollen im Rahmen eines Pilotprojektes Methoden der „letalen Vergrämung“ – also Fang oder Abschuss der Vögel – auf deren Wirksamkeit erprobt werden.
Pilotprojekt „letalen Vergrämung“ - Erding testet Entnahme der Stadtpark-Krähen
„Ich freue mich, dass Erding als Standort für das Modellprojekt ausgewählt wurde“, erklärt der Freie Wähler-Landtagsabgeordnete Benno Zierer. Die FW-Fraktion im Landtag hatte das Projekt gemeinsam mit dem Koalitionspartner CSU initiiert. Zierer betonte, dass der Abschuss im städtischen Bereich keine Option sei. Im Rahmen der dreijährigen Studie, die vom Landesamt für Umwelt koordiniert wird, sollten aber auch andere Maßnahmen wie der Krähenfang mit Fallen erprobt werden.
Das Projekt an mehreren städtischen und landwirtschaftlich geprägten Standorten zielt darauf ab, dass künftig die Entnahme von Saatkrähen durch artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigungen ermöglicht werden kann. Dazu müsste nachgewiesen sein, dass die Maßnahmen der „letalen Vergrämung“ wirksamer sind als andere Methoden.
„Ob das tatsächlich Möglichkeiten eröffnet, die Saatkrähen-Populationen wirksam zu dezimieren, wird sich durch die wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen“, erläutert Zierer. „Aber wir müssen zumindest alles versuchen, so lange der Schutzstatus der Saatkrähe nicht abgesenkt wird.“
Für eine Lockerung des strengen naturschutzrechtlichen Schutzes werde man sich weiter auf Bundes- und EU-Ebene einsetzen, versichert der Betreuungsabgeordnete der Freien Wähler für den Landkreis Erding. /Andreas Raith
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