Markt Schwabener Serientäter (32) stellt sich Polizei und kommt mit Geldstrafe davon
Knapp ein Dutzend Hausfassaden beschmierte ein 32-jähriger Markt Schwabener mit Farbe. Dann plagten ihn Gewissensbisse. Nun musste sich der Mann vor Gericht verantworten.
Ebersberg – Eine Vandalismus-Serie erschütterte im letzten Sommer die Gemeinde Markt Schwaben. Innerhalb von nur fünf Tagen beschmierten Sprayer zahlreiche Häuserfassaden mit roter und weißer Farbe. Einer der Verantwortlichen musste sich nun wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung vor dem Ebersberger Amtsgericht verantworten.
„Mehr als peinlich“: Graffiti-Sprayer aus Markt Schwaben ist geständig
Vor Gericht zeigte sich der 32-jährige Markt Schwabener geständig. „Es ist mir mehr als peinlich, aber es stimmt alles“, sagte er mit gesenktem Kopf. Mit seinem Kumpel sei der Veranstaltungslogistiker an mehreren Abenden mit Farbdosen losgezogen. Den ersten Stopp legte das Duo am Markt Schwabener Bahnhof ein. Dort beschmierte der Angeklagte den Treppenabgang zur Unterführung mit dem Akronym „ACAB“, was für den englischen Ausdruck „All cops are bastards“ oder auch „Alle Bullen sind Schweine“ steht.
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Mit diesem Schriftzug bemalte der Markt Schwabener in den folgenden Nächten auch die örtliche Realschule, das Rathausgebäude, die Eingangstüre der Grundschule, den Kindergarten „Storchennest“ sowie ein Wohn- und Geschäftsgebäude in der Bahnhofsstraße. An eine Kapelle und die St. Margaret Kirche sprühte der 32-Jährige jeweils ein Satanskreuz, an eine Statue im renaturierten Gebiet am Postanger einen Kreis. Neben dem Graffiti „ACAB“ fanden sich laut Anklage auch die Zahlenkombinationen „570“ für Markt Schwaben sowie der in der rechten Szene bekannte Hitlergruß „88“ an einzelnen Fassaden.
Graffiti aus Protest: 32-jähriger Mann nach Schmiererei zu Geldstrafe verurteilt
Von letzterem distanzierte sich der Angeklagte jedoch: „Das war ich nicht“, betonte er. Auf die Frage von Richter Dieter Kaltbeitzer, warum er die Schmiererein angebracht hat, wollte der Mann hingegen keine Aussage machen. Bei der Polizei habe der Angeklagte jedoch behauptet, die Graffitis aus Protest angebracht zu haben. Der Grund: Seit einiger Zeit gebe es in Markt Schwaben Probleme mit Jugendkriminalität. Dem Angeklagten schien es, als „können sich die Jugendlichen alles erlauben und die Polizei macht nichts“, berichtete ein als Zeuge geladener Beamter.
Rund einen Monat nach seinen Taten packte den Mann schließlich das schlechte Gewissen. Er stellte sich. Den guten Willen des Angeklagten kannten Staatsanwalt und Richter an. Angesichts der zehn Vorstrafen – wegen denen er bereits mehrfach in Haft war – verurteilte Kaltbeitzer den Mann zu einer Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro. „Weniger geht nicht“, sagte der Richter.
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