Drohnen-Alarm bei Baerbock-Besuch: Putin sorgt für nächste Provokation
Wladimir Putin wird immer mutiger. Annalena Baerbock muss einen Besuch im ukrainischen Mykolajiw abbrechen, weil eine russische Drohne gesichtet wird.
Mykolajiw - Aufregung um Annalena Baerbock (Die Grünen) in der Ukraine. Die Bundesaußenministerin musste den Besuch eines Wasserwerks im südukrainischen Mykolajiw abbrechen, weil am Himmel eine russische Aufklärungsdrohne entdeckt wurde.
Annalena Baerbock: Drohnen-Alarm bei Ukraine-Besuch der Ministerin
Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts an diesem Sonntag (25. Februar) am Rande der Reise der Außenministerin mit. Die Delegationsmitglieder waren zuvor aufgefordert worden, rasch in die gepanzerten Fahrzeuge von Baerbocks Kolonne zurückzukehren. „Der Besuch am Wasserwerk musste aus Sicherheitsgründen vorzeitig abgebrochen werden“, erklärte der Sprecher.
Brisant: Staatsbesuche internationaler Politiker werden im Ukraine-Krieg üblicherweise der russischen Seite mitgeteilt. War es Moskau diesmal schlicht egal? Bemühte das Regime von Kreml-Autokrat Wladimir Putin eine bewusste Provokation? Bis Sonntagnachmittag, Stand 16.30 Uhr, hatte sich Russland noch nicht zu dem Vorfall geäußert.

Annalena Baerbock: Bundesaußenministerin muss in Odessa in den Bunker
Nicht selten würden auf Aufklärungsdrohnen Luftangriffe folgen, hieß es von ukrainischer Seite. Unklar ist, ob die russische Drohnen-Einheit nichts von Baerbocks Besuch wusste. Oder ob sie – möglicherweise sogar auf Geheiß – die Drohne trotzdem startete, um die Gegend um das Wasserwerk auszukundschaften. In der Anlage wird mit deutscher Unterstützung salziges Trinkwasser aufbereitet.
Wie die Bild berichtet, soll die Aufklärungsdrohne Baerbocks Kolonne sogar verfolgt haben, ehe diese dann doch abdrehte. Die Außenministerin hatte schon am Samstagabend in der südukrainischen Großstadt Odessa gegen 21.48 Uhr (Ortszeit) einen Luftschutzbunker aufsuchen müssen, als Luftalarm ausgelöst wurde.
Mykolajiw in der Ukraine: Immer wieder greifen die Russen mit Raketen an
Die russische Armee hatte die zivile Infrastruktur - Wasserwerke, Verwaltungsgebäude und Elektrizitätswerke - von Mykolajiw, das nur 50 Kilometer von der Front entfernt ist, massiv ins Visier genommen. Die Menschen in der Stadt unweit des Schwarzen Meeres mit aktuell rund 350.000 Einwohnerinnen und Einwohnern müssen meist per Tankwagen versorgt werden, weil es durch die Kämpfe oft kein sauberes Trinkwasser mehr gibt. Laut t-online wurden bei Angriffen mit Raketen und Drohnen seit Kriegsbeginn in Mykolajiw mehr als 1.300 Mehrfamilienhäuser und über 1.000 Einfamilienhäuser zerstört oder beschädigt. Über 180 Menschen seien getötet worden.
Baerbock schrieb bei X (ehemals Twitter) zu ihrem Besuch in dem geschundenen Land: „Zwei Jahre brutale russische Aggression gegen die Ukraine. Das sind Tausende von Opfern. Kinder spielen zwischen Trümmern. Und das ist der unzerstörbare Freiheitsdrang der Ukrainer, die ihr Leben, ihr Heimatland und unsere gemeinsame Freiheit verteidigen. Wir stehen ihnen zur Seite, solange es nötig ist.“ (pm)