Brachte die ZDF-Sendung den Durchbruch im Mordfall Fabian aus Güstrow? Die Polizei durchsucht nun das Haus der Ex-Freundin von Fabians Vater.
Güstrow – Die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ könnte im Fall des getöteten achtjährigen Fabian aus Güstrow offenbar den erhofften Durchbruch gebracht haben. Bereits während der Ausstrahlung am Mittwochabend gingen zahlreiche Hinweise bei den Ermittlern ein. Bereits im Morgengrauen nach der Sendung durchsuchten 120 Polizeikräfte mehrere Objekte in Reimershagen, darunter das Haus der Ex-Freundin von Fabians Vater und eines Nachbarn.
Frank Focke von der Kripo Rostock zeigte sich bereits während der Sendung optimistisch: „Wir haben schon einige Hinweise erhalten. Wir sind sehr dankbar über alle Anrufe.“ Der Kommissar betonte, dass weiterhin in alle Richtungen ermittelt werde und bei einem mutmaßlichen Täter nicht zwingend von einem Mann ausgegangen werden müsse. Ein sexueller Hintergrund wurde ausgeschlossen.
Fabian-Ermittler Focke mit brisanter Andeutung in ZDF-Sendung
Nach vier Wochen intensiver Ermittlungen hatten die Behörden am Nachmittag vor der ZDF-Sendung neue Details zum Tathergang preisgegeben. Die Ermittler sind überzeugt, dass der Grundschüler bereits am 10. Oktober – dem Tag seines Verschwindens – zwischen 11 und 15 Uhr getötet wurde. Fabian war wegen Unwohlseins nicht zur Schule gegangen und allein zu Hause geblieben, als seine Mutter zur Arbeit fuhr. Der Körper des Kindes wurde vermutlich zur Verschleierung der Spuren angezündet, nachdem der oder die Täter ihn an den späteren Fundort in Klein Upahl gebracht hatte.
Die Ermittler rechnen damit, dass Fabian von einer erwachsenen Person in einem Pkw verschleppt worden ist. Hauptgrund für diese Annahme ist der einige Kilometer entfernte Fundort. Auf wiederholte Nachfrage von ZDF-Moderator Rudi Cerne („Welche Maßnahmen?“) antwortete Focke mit einer brisanten Andeutung: „Die erweiterte Mordkommission wird Maßnahmen ergreifen. Gegen welche Person sich diese richten, können wir aber aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen“, gab Focke an. Dennoch: „Wir haben fünf Personen, die wir am Fundort in der Nähe eingrenzen können. Wir hoffen auf Spaziergänger, Waldarbeiter oder weitere Personen in dem Bereich.“
Fabian Puchelt vom Landeskriminalamt Bayern bestätigte zum Sendungsende die Qualität der eingegangenen Hinweise: „Es sind äußerst vielversprechende Hinweise dabei. Wir sind zuversichtlich, dass da etwas Passendes dabei ist.“ Der Fall hatte das größte Zuschauerinteresse des Abends geweckt.
Ex-Freundin des Vaters im Fokus
Der Fokus richtet sich nun verstärkt auf die Ex-Freundin des Vaters – in Güstrow scheint das einem t-online-Artikel zufolge längst passiert zu sein. Für sie gilt die Unschuldsvermutung. Allerdings fand sie die Leiche des Achtjährigen – und wies im Nordkurier jegliche Vorwürfe von sich. Sie sei mit einer Freundin spazieren gegangen, weil es ihr nicht gut gegangen sei. Dabei habe sie den toten Körper entdeckt. „Das sind zu viele Zufälle“, meint Claudia Kauer, die Cousine von Fabians Mutter bei t-online. „Warum sollte man zum Spazierengehen ausgerechnet nach Klein Upahl fahren?“
Die Ermittler hoffen weiterhin auf Zeugen, die am Fundort ungewöhnliche Beobachtungen gemacht haben. Auch ein weiteres Bild eines Zeugen soll dabei helfen: Zu sehen: Ein Brand in der Nähe des Fundorts.
Nach den Durchsuchungen auf dem Anwesen der Ex-Freundin gebe aber keine Festnahme eines oder einer möglichen Tatverdächtigen, sagte eine Sprecherin der Polizei in Rostock am Donnerstagmorgen. Die Polizeisprecherin wollte keine Angaben dazu machen, bei wem die Durchsuchungen stattfanden und welchen möglichen Zusammenhang es mit dem Mordfall gab. (Quellen: Aktenzeichen XY, Bild.de, NDR, t-online) (mke)