Verhandlungen über Grenzstreit: Indiens Premier Modi trifft Chinas Top-Diplomaten
Indiens Premierminister Narendra Modi trifft sich am heutigen Dienstag mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi, um die angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu verbessern, wie "AP" berichtet. Im Fokus der Gespräche stehen der Grenzstreit in den Himalaya-Regionen und die Möglichkeit, die Truppenstärke zu reduzieren und den Handel wiederaufzunehmen.

Eskalation des Grenzkonflikts in Ladakh
Der Grenzkonflikt zwischen Indien und China eskalierte 2020 nach einem tödlichen Zwischenfall in Ladakh, was Handel, Diplomatie und Flugverkehr belastete. Die Spannungen führten zu einer Verschlechterung der diplomatischen Beziehungen und erschwerten Verhandlungen zwischen beiden Ländern. Zudem wurden viele direkte Flüge zwischen Indien und China gestrichen, was die Reise- und Geschäftsmöglichkeiten stark einschränkte.
Doch es gab in der jüngsten Vergangenheit auch Fortschritte: Im vergangenen Jahr einigten sich Indien und China auf ein Abkommen zur Koordinierung von Grenzpatrouillen und zogen zusätzliche Truppen zurück.
US-Pakistan-Dynamik beeinflusst indisch-chinesische Annäherung
Der Wiederaufbau der Beziehungen zwischen Indien und China erfolgt zeitgleich mit Spannungen zwischen Neu-Delhi und Washington. US-Präsident Donald Trump hat aufgrund von Indiens Beziehungen zu Russland hohe Zölle von 50 Prozent auf indische Waren eingeführt. Indien zeigte bislang jedoch keine Rückzugstendenzen. Generalleutnant D.S. Hooda erklärt, dass auch Trumps Annäherung an Pakistan Indien motiviert hat, sich China zuzuwenden.