Ein Ex-Abwehrchef des VfB Forstinning will im März das Rathaus stürmen

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Ebersberg
  4. Forstinning

Kommentare

Über 80 Forstinninger Wahlberechtigte kamen in den Saal über dem „Anno 55“ , um Mathias Hirt (stehend am Mikro) ganz offiziell zum ÜWG-Bürgermeisterkandidaten zu küren. © privat

Mathias Hirt (34) kandidiert ganz offiziell für das Forstinninger Bürgermeisteramt. Großen Zuspruch gab es bei der Nominierungsversammlung.

Forstinning - Erstmals in der langen Historie der ÜWG Forst㈠inning wird die überparteiliche Wählergemeinschaft einen eigenen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken. Bei einer offenen Nominierungsversammlung, zu der lediglich per Aushang, Plakaten und Heimatpresse eingeladen worden war, sprachen sich 81 Wahlberechtigte für Mathias Hirt als möglichen Nachfolger von Rupert Ostermair aus. Letzterer hatte vor Wochen signalisiert, im kommenden März nicht mehr antreten zu wollen. Bis dato ist nicht offiziell bekannt, ob seine CSU einen eigenen Bewerber nominieren wird.

Ein wenig Geheimnistuerei war da schon im Spiel, als die Überparteilichen in den letzten paar Wochen u.a. mit Plakaten für die Versammlung warben und dabei grafisch auf eine Phantom-Silhouette setzten. Wen sie künftig auf dem Rathauschefsessel ab Mai sitzen sehen möchten, ist inzwischen aber klar. Hirt, 34, verheiratet, lebt zwar erst seit zwei Jahren im Dorf, ist aber als Fußball-Verteidiger beim VfB mit Landesligaerfahrung schon seit Jahrzehnten stark in Forstinning vernetzt. Erst heuer im Januar absolvierte er sein letztes Spiel, musste dann aber nach einer schweren Knie-OP die Fußballkarriere beenden.

Schon einige Berufe ausgeübt, daher viel Erfahrung auch als Praktiker

Hirt ist Studierter mit den Fächern „Soziale Politik und soziale Sicherung“ (FH Bonn) und damit politisch nicht unbeleckt. Einmal ein Bürgermeisteramt anzustreben, sei bis vor ein paar Wochen gar nicht in seiner Lebensplanung gestanden, sagt er; bis ihn sein Spezl Werner Ehrnstraßer (ÜWG-Gemeinderat) ansprach. Zurzeit arbeitet Hirt als Verwaltungsamtmann im Beamtenstatus bei der gesetzlichen Unfallversicherung; Teamleitererfahrung inklusive. Beruflich verlief sein Leben bislang eher abwechslungsreich. Hirt ist gelernter Kfz-Mechatroniker, hat das Fach-Abi nachgeholt, hat Versicherungskaufmann gelernt und betreibt zurzeit nebenher noch eine Art Hausmeisterservice. Jemand, der anpacken kann, wie man bei der ÜWG überzeugt ist.

Kommunalpolitik spielte in der Familie Hirt dabei stets auch eine Rolle. Sein Vater Werner ist seit Jahrzehnten Ratsmitglied der ÜWH in Hohenlinden.

Vater Werner ist langjähriges Ratsmitglied in Hohenlinden

Wie würde er sein Amt im Forstinninger Rathaus im Falle einer Wahl angehen? Das war natürlich eine zentrale Frage auch beim Nominierungsabend in der Sportgaststätte (oberer Saal). Hirts Schlagworte in seiner Rede lauteten: Teamplayer sein, auf Augenhöhe kommunizieren wollen, offen und ehrlich mit den Menschen umgehen, Forstinning zukunftssicher erhalten, das Miteinander fördern. Eine klassische Links-Rechts-Verortung gebe es bei ihm nicht, ergänzte der 34-Jährige in einem Exklusivgespräch mit der EZ.

Was genau man politisch ab 2026 angehen möchte – da wolle man jetzt erst einmal eine kleine Bürgerbefragung abwarten, die die ÜWG in den nächsten Tagen via Postkarte und mitgeliefertem QR-Code in Gang bringen wird. Man könne aber auch ganz konventionell seine Themen einbringen, so Werner Ehrnstraßer. Herausfinden will man so, was die Forstinninger gerade bewegt außer die Themen, die seit Jahren das Dorf beherrschen wie die Ortsumfahrung Schwaberwegens oder die alles andere als befriedigende Versorgungslage im Ortskern.

Übrigens: Die amtierenden ÜWG-Ratsmitglieder werden wohl auch in der kommenden Amtszeit wieder antreten. Offiziell nominiert werden sie jedoch wohl erst im Herbst.

Auch interessant

Kommentare