Für dreistelligen Millionenbetrag: In Nürnberg entsteht ein mehr als 50 Meter hohes Holzhaus

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Aktuell befindet sich das „UmweltHaus“ noch im Bau (Bild rechts) – wenn es fertig ist, soll es so wie auf der Animation links aussehen. © Animation: spengler wiescholek Architektur//Stadtplanung | bloomimages; Foto: UmweltBank AG

Bauen, aber nachhaltig: Dieses Ziel steht bei einem Bauprojekt in Nürnberg im Fokus. Ein Großteil des neuen Hochhauses soll aus Holz bestehen.

Nürnberg – Holzhäuser gibt es in Bayern so einige. Aber ein Hochhaus aus Holz, das ist eine absolute Seltenheit. Doch genau so etwas wird in Nürnberg gerade gebaut. Einen Namen hat das Gebäude auch schon: „UmweltHaus“. Passend zum Bauherrn, der Umweltbank – dabei handelt es sich um ein Geldinstitut, das mit seinen Kundeneinlagen ausschließlich ökologische Projekte finanziert.

Weniger Treibhausgasemissionen durch Holzbauweise

Ökologisch: das ist auch das Stichwort für den Bau aus Holz. Also aus einem nachwachsenden, natürlichen Rohstoff. Und auch weniger Treibhausgase, die sich negativ auf Umwelt und Klima auswirken, sollen durch diese Bauweise ausgestoßen werden. Komplett aus Holz wird das Haus aber nicht bestehen, vielmehr handelt es sich um einen sogenannten Hybridbau, bei dem zum Teil auch Beton zum Einsatz kommt. „Eigentlich wollten wir alles aus Holz bauen“, sagte Architektin Ingrid Spengler dem Bayerischen Rundfunk, „aber das funktioniert nicht wegen der Brandschutzbestimmungen in Deutschland“.

Die Kosten des Bauprojekts würden laut einem Sprecher der Umweltbank im unteren dreistelligen Millionenbereich liegen. Ob ein reiner Betonbau günstiger gewesen wäre? „Diese Frage hat sich nicht gestellt, da wir entsprechend unserer Firmenphilosophie mit gutem Beispiel vorangehen und nachhaltig bauen wollten“, erklärt Pressesprecher Florian Schultz auf Nachfrage: „Ein konventionelles Gebäude aus Beton wäre vor diesem Hintergrund die falsche Wahl gewesen.“

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Energieversorgung durch Geothermie, Photovoltaik und Fernwärme

Umweltfreundlich soll auch der Energiebedarf des Gebäudes gedeckt werden. Die Heizung wird mit Geothermie, Photovoltaik und Fernwärme betrieben. „Die Stromversorgung erfolgt zum Großteil durch Photovoltaik-Module und wird mit Strom aus einem mit Bioerdgas betriebenen Blockheizkraftwerk effizient ergänzt“, heißt es von der Umweltbank.

Nur beim „UmweltHaus“ soll es übrigens nicht bleiben – ein ganzes Quartier mit Wohnungen, einer Kita, einem Studentenwohnheim und Gewerbeflächen rund um das Gebäude ist geplant. Das gut 50 Meter hohe Haus soll 2025 fertig sein, das Quartier voraussichtlich 2026. (ja)

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