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Bei der Vernissage: Künstlerin Stefanie Macherhammer (r.) und Monika Ziegler (l.) vom Verein Kulturvision, der die Ausstellungen im Grünen Raum organisiert. © Steffen Gerber

„Sehnsucht“ nennt sie ihre Ausstellung: Bis 10. Februar gastiert die Fischbachauer Malerin Stefanie Macherhammer mit ihren Bildern im Grünen Raum in Bad Wiessee.

Bad Wiessee – „Sehnsucht“ nennt sie ihre Ausstellung: Seit Freitag gastiert die Fischbachauer Malerin Stefanie Macherhammer mit ihren Bildern im Grünen Raum in Bad Wiessee. Mit der Vernissage war sie zufrieden: „Es ergaben sich zahlreiche interessante Begegnungen und Gespräche“, erzählt sie in dem kompakten Raum, in dem eine großzügige Hängung nicht möglich ist und eigene, fantasievolle Wege für eine attraktive Präsentation gefragt sind.

Seit etwa 20 Jahren widmet sich die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin intensiv der Malerei, bildete sich permanent in Kursen weiter. Heute darf sie als Künstlerin bezeichnet werden, die ihr Handwerk versteht, über eine eigene Bildsprache und Herangehensweise verfügt und sich insbesondere mit zwei Themen beschäftigt: „Ich male vor allem Landschaften und Menschen.“

Schaut man sich im Grünen Raum um, fällt als erstes ein großformatiges Porträt der Tochter als etwa Zwölfjährige auf, auf dem Rücken im Schnee liegend, mit Armen und Beinen Kreise zeichnend. „Schneeengel“ heißt das eindrucksvolle Bild, das vorwiegend in Weiß und Blau gehalten ist und durch die Ohrenschützer des Mädchens zwei witzige orangefarbene Akzente erhält. Ähnliches gilt für die Kohlezeichnung „Pflück mir ein paar Orangen“, auf dem eine in Griechenland lebende Freundin der Künstlerin zu sehen ist, die auf einen Baum steigt, um sich ein paar der verlockenden Früchte zu holen.

„Ich male alles, was gerade um mich herum passiert“, erklärt Macherhammer. „Ich habe einen persönlichen Bezug zu allen meinen Bildern.“ In ihren Arbeiten in Acryl, Mischtechnik, Kreide, Tusche, Kohle und Bleistift, in denen sie überzeugend ihre malerischen und zeichnerischen Fähigkeiten zeigt, nehmen Landschaften viel Raum ein. Seien es heimatliche Waldspaziergänge und Ausflüge an den Schliersee oder die Reisen vor allem nach Spanien oder Griechenland: Immer gelingt es ihr, die jeweilige Stimmung und auch Witterung zu vermitteln – Sommerhitze im Süden mit den typischen Farben des Himmels und den markanten Schatten oder eher düstere Szenerien im winterlichen kalten Wald. Die kraftvollen und großen Porträts des Schliersees, des Seehamer Sees und der winterlichen Gindelalm mit den vielen verschiedenen Brauntönen zeugen ebenso von Gefühl für Landschaft und Natur wie die kleinformatige Serie „Patmos“ oder die farbstarke Serie von kleinen Doppelbildern, die Szenerien auf dem Schiff auf der Überfahrt nach Griechenland zeigen. Allen Bildern ist gemein, dass sie einen eher flüchtigen Eindruck vermitteln, der dann intuitiv und expressiv auf Leinwand oder Papier gebannt wird.

Dass diese dritte nicht die letzte Einzelpräsentation der gebürtigen Münchnerin sein wird, die der Künstlerinnengruppe Females angehört – daran besteht kein Zweifel.

Zu sehen ist die Ausstellung „Sehnsucht“ bis 10. Februar im Grünen Raum (Sanktjohanserstraße 2). Donnerstags, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr, freitags von 15 bis 18 Uhr.

Reinhold Schmid

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