Der Ex-Bundesligatorwart Eike Immel ist am Donnerstag am Amtsgericht Marburg zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten verurteilt worden. Er soll Bekannte in 107 Fällen um insgesamt 34.000 Euro betrogen haben.
Die Strafe muss der Ex-Bundesliga-Star wohl auch absitzen, falls er nicht in erfolgreich in Berufung geht. "Bei dieser Strafe stellt sich die Frage auf Bewährung nicht", so der Richter laut "Bild.de".
Eike Immel wird wegen 107 Betrugsfällen zu zwei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt
Der frühere Dortmund-Torhüter hatte sich Geld geliehen und dies nie zurückgezahlt. Dabei hatte der Ex-Kicker immer wieder von finanziellen Problemen gesprochen. Zu den Betrogenen soll auch die Lebensgefährtin des kürzlich verstorbenen Ex-Weltmeisters Andy Brehme gehören. Auch soll Immel angebliche EM-Tickets verkauft haben, die aber nie an die Betrogenen übergeben wurden.
Auch sein früherer Berater gehörte zu den Opfern. Der soll ihm mehrfach Geld geliehen haben, dies aber nie zurückbekommen haben. Dabei ging es um mehrere Beträge von jeweils bis zu 1000 Euro.
Immel will in Berufung gehen
Immels Anwalt Turgay Schmidt kündigte im Namen seines Mandanten an gegenüber der Deutschen Presse-Agentur an, Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen zu wollen. "Wir werden Berufung gegen die Entscheidung einlegen", sagte er. Dafür sei eine Woche Zeit. "Wir werden dann die Urteilsbegründung abwarten und uns in Ruhe anschauen und dann entsprechend die Berufung vorbereiten."
Immel bestritt in der Nationalmannschaft zwischen 1980 und 1988 19 Länderspiele. Der heute 64-Jährige galt früh als großes Torwart-Talent. Als 17-Jähriger gab er bereits sein Bundesliga-Debüt bei Borussia Dortmund. Mit 19 Jahren zählte er zum Kader der Nationalmannschaft. Seine Karriere beendete er 1997 bei Manchester City wegen Arthrose in der Hüfte, wie er sagte.
Eike Immel hatte auch zuvor immer wieder finanzielle Probleme
Es ist nicht der erste Prozess gegen Eike Immel. Er wurde bereits im Jahr 2008 wegen Betruges verurteilt. Auch damals lieh er sich Geld und zahlte es nicht zurück. Im selben Jahr meldete der ehemalige Fußballstar Privatinsolvenz an und ging als Kandidat ins RTL-Dschungelcamp.
Immer wieder geriet Immel wegen finanzieller Probleme in die Schlagzeilen. Auch letztes Jahr wurde berichtet, dass Immel größtenteils vom Bürgergeld lebt. Der Ex-Dortmunder lebte in einer bescheidenen Wohnung, die mit gespendeten Möbeln eingerichtet wurde.
In der Sat.1-Dokumentation "Über Geld spricht man doch" berichtete er über sein derzeitiges Leben. "Es war nie in meinem ganzen Leben der Fall, dass ich mal den Fußboden gewischt hätte", gab Immel im Rahmen der Dokumentation zu. Laut Berichten habe er sich weiterhin eine Putzfrau geleistet und sei regelmäßig ins Restaurant gegangen. Zudem war er aber auch in dem Sat.1-Format "Promis unter Palmen" zu sehen.