Pädagogin Viola Patricia Herrmann - So gelingt das Eltern-Lehrergespräch – 3 Tipps für eine erfolgreiche Zusammenarbeit

1. Akzeptieren Sie die Aussagen des Lehrers

Nein, Ihr Kind ist in der Schule meist nicht genau so wie Zuhause. Für viele Eltern ist dieser Perspektivwechsel schwer zu akzeptieren. Aussagen wie „Das würde mein Kind nie machen“ oder „Das kann ich mir bei meinem Kind überhaupt nicht vorstellen“ helfen an der Stelle nicht weiter. Akzeptieren Sie, dass Lehrer Ihr Kind im schulischen Rahmen anders erleben und billigen Sie Ihnen Ihre Sicht der Dinge zu.

Betrachten Sie die schulische Entwicklung Ihres Kindes als gemeinsames Projekt zwischen Ihnen und dem Lehrer. Arbeiten Sie zusammen, um das Beste für Ihr Kind zu erreichen

2. Bleiben Sie sachlich

Wenn es um unsere Kinder geht sind wir am verletzlichsten. Klar, dass wir unseren Nachwuchs verteidigen und schützen wollen. Doch wir sollten den Lehrer nicht als Gegenspieler sehen, der unserem Kind etwas Schlechtes will. Persönliche Vorwürfe oder auch Angriffe wie „Es ist ja bekannt, dass Sie … sind“ oder „Scheinbar sind Sie ja nicht in der Lage, mein Kind objektiv zu betrachten“ führen nur zu einem unproduktiven Gesprächsverlauf. Emotionen raus, Sachebene rein!

3. Treffen Sie Vereinbarungen

Ein Eltern-Lehrergespräch sollte immer mit einem konkreten Ergebnis enden. Das kann zum Beispiel eine Vereinbarung sein, sich in 4 Wochen wieder zu treffen und die erreichte Veränderung zu besprechen. Oder auch die Absprache, einmal pro Woche per Mitteilungsheft oder Email zu kommunizieren. So gibt es eine klare Linie, wie die gewünschte Veränderung erreicht werden soll und in welchem Stadium sich der Prozess befindet. Natürlich ist es auch sinnvoll, die Zielvereinbarung gemeinsam mit dem Kind zu erarbeiten und konstant im Gespräch zu bleiben.

Wichtiger Reminder: Sie sind nicht mehr selber Schüler!

Viele Eltern fallen bei einem Gespräch mit der Lehrkraft automatisch zurück in ihre eigene Schulzeit und nehmen sich in der Rolle des Schülers war. Dadurch entsteht häufig Nervosität und emotionales Verhalten. Doch hierzu besteht kein Grund, denn Sie treffen sich mit dem Lehrer auf Augenhöhe. Versuchen Sie, sich als Teamplayer zu sehen, nicht als gegnerische Seiten. Schließlich geht es darum, für Ihr Kind das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Und das gelingt am ehesten durch eine Kooperation von Schule und Elternhaus.