Vater und Tochter starten in Bad Hindelang beim Jochpass Memorial von 17. bis 19. Oktober

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Freut sich auf Jochpass Memorial: Laura Holzmann an der Museums-Tankstelle mit dem MG B GT. © Stefanie Goldfuss

Seit Generationen mit dem Auto verbunden, heute Teil des größten Events im Ort: Thomas Fersch und Tochter Laura Holzmann erobern auch diesmal beim JochpassMemorial die Kurven.

Bad Hindelang – Wenn es im Oktober wieder so weit ist, dass die ersten Zuschauer des JochpassMemorial anreisen, der Ort geschäftig alles vorbereitet für das große Event und sich die ersten Teilnehmer in Bad Hindelang einfinden, ist es schon fast zur Tradition geworden, dass Thomas Fersch die Kisten mit den Oldtimer-Ersatzteilen im Autohaus Fersch herrichtet.

Beim Jochpass Memorial von 17. bis 19. Oktober starten Vater und Tochter

Das Autohaus liegt beinahe genau auf der Strecke des Rennens und dank der großen Oldtimer-Sammlung auf dem Gelände kann man hier gelegentlich tatsächlich mit seltenen Teilen aushelfen. Das ist natürlich nicht das Tagesgeschäft des Familienunternehmens, aber bei der Historie ist es nicht verwunderlich, dass auch Vater und Tochter nicht nur Fans, sondern auch begeisterte Teilnehmer des JochpassMemorial sind.

Thomas Fersch führt den Familienbetrieb mittlerweile in der vierten Generation. Bereits der Uropa gründete 1908 das Unternehmen Fahrzeuge Müller unter anderem mit einem Taxiunternehmen und einer Tankstelle. Drei der fünf Töchter blieben im Geschäft und verdienten ihren Lebensunterhalt mit damals ungewöhnlichen Berufen wie Taxifahrerin und als Inhaberinnen von Tankstellen. Berta Fersch, geborene Müller, schließlich baute im Jahr 1952 eine AralTankstelle mit Waschhalle und Schmiergrube und legte damit den Grundstein für das heutige Autohaus. Originalteile der Tankstellen von Oma und Großtanten, wie Zapfsäule und Inneneinrichtung, ergänzen liebevoll arrangiert die private Oldtimer-Sammlung der Familie. Hier stehen auch der Ford Capri RS 2600 und der MG B GT, die Wagen, welche Thomas Fersch und Laura Holzmann beim Jochpass-Memorial fahren.

Nicht das letzte Mal dabei beim Jochpass Memorial

Fersch ist schon seit einigen Jahren dabei – anfangs mit seiner Frau als Beifahrerin, die aber mittlerweile von Tochter Luisa abgelöst wurde. Für Laura war es im Oktober 2023 das erste Mal. Als auf der Kippe stand, ob die Veranstaltung weiter jährlich stattfinden wird, wollte sie zumindest einmal dabei gewesen sein. Umso schöner für alle Beteiligten, dass das erste Mal keineswegs das letzte Mal war.

„Ich fand das Rennen immer schon toll. Es ist ja sonst nicht so viel los in einem kleinen Ort – neben dem Viehscheid und dem Weihnachtsmarkt ist das Oldtimer-Wochenende die größte Attraktion in Hindelang! Als Kinder haben wir mitgeholfen beim Aufbau und später hinter der Absperrung gefühlt den ganzen Tag begeistert gewunken. Der ganze Ort ist involviert und man spürt dieses Gemeinschaftsgefühl, wenn alle zusammen helfen. Aber dabei sein ist nochmal etwas Anderes. Die Stimmung auch oben am Platz, wenn man sich mit anderen Teilnehmern austauscht, ist einfach etwas Besonderes“, schwärmt Laura Holzmann. Ihr Auto ist die Strecke übrigens schon öfter gefahren. Ein Bekannter hat es der Familie „vermacht“, der aus Altersgründen mit dem Rennfahren aufgehört hatte. Thomas Fersch fährt seinen Ford Capri bereits seit 30 Jahren. Das damalige Manta-Pendant fand auch eher zufällig den Weg zum Autohaus.

Zweistöckiges Oldtimer-Museum

„Wir bekommen oft Oldtimer angeboten, die den Besitzern zu schade zum ‚Wegschmeißen‘ sind. Meistens haben die Spender keine Zeit und Mittel, die Fahrzeuge wieder herzurichten, möchten aber, dass sie in gute Hände gelangen. Tatsächlich haben alle unsere Autos Straßenzulassung. Allerdings haben auch wir meist nicht genug Zeit, sie angemessen zu bewegen. Ein Auto geht nämlich vom Herumstehen kaputt. Aber wir tun unser Möglichstes“, erzählt Thomas Fersch mit einem Augenzwinkern beim Rundgang durch das zweistöckige Museum. Die Sammlung ist übrigens nicht regulär, gerne aber auf Rückfrage und nach Vereinbarung zu besichtigen. Am Wochenende vom 17. bis 19. Oktober jedenfalls wird zumindest ein Teil der Schmuckstücke wieder einmal bewegt: die Jochstraße zwischen Hindelang und Oberjoch hinauf über mehr als 100 Kurven auf knapp acht Kilometer Länge und fast 400 Meter Höhenunterschied – ohne Gegenverkehr, aber mit ganz viel Herzblut.

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